David Ferrer ist kein Mann der grossen Worte. Viel Einsatz, wenig Show. In seiner Blüte spulte der Spanier auf dem Court Kilometer um Kilometer ab. Eine unermüdliche Ballmaschine. Lange galt er als der Spieler mit der besten Physis auf der Tour.
Ich kann weder richtig laufen noch hart schlagen.
Resultate
Heute ist das Geschichte. Die Kilometer werden weniger. Die Ballmaschine stottert. Die Physis streikt. «Ich kann nicht mehr so trainieren wie früher, zudem erhole ich mich schlechter», klagte Ferrer zu Beginn des Jahres. «Durch meine Sehnenprobleme kann ich weder richtig laufen noch hart schlagen.»
In diesem Jahr hat der 35-Jährige bereits 7 (!) Erstrunden-Niederlagen erlitten – ein Novum für die ehemalige Weltnummer 3. Kein Wunder spricht er von der «schlechtesten Saison meiner Karriere». Einzig beim ATP-250-Turnier in Bastad war Ferrer erfolgreich; es war dies sein einziger Turniersieg in zwei Jahren.
So lange ich will, spiele ich weiter – für mich und für meine Familie.
Die ehemalige Konstanz
Seit 2007 hatte der Sandspezialist um Platz 10 herum gependelt, jahrelang war er fix in den Top 10 vertreten. Doch nach 2013 folgte der langsame, aber stetige Abstieg. Mittlerweile rangiert Ferrer ausserhalb der Top 30.
Vom Aufgeben ist er allerdings noch weit entfernt: «Ernsthafte Verletzungen in den letzten zwei Jahren haben dazu geführt, dass ich im Ranking abgestürzt bin – das ist normal nach dieser Laufbahn. So lange ich will, spiele ich weiter – für mich und für meine Familie.»
(Noch) sieglos gegen Federer
Im Achtelfinal von Montreal wartet mit dem formstarken Roger Federer nun ein scheinbar unüberwindbares Hindernis – zumal der Schweizer alle bisherigen 16 Direktduelle mit Ferrer für sich entscheiden konnte.
Sendebezug: Radio SRF 3, Bulletin von 20:00 Uhr, 09.08.17