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ATP-Tour Federer: «Bin bereit für das volle Programm»

61 Partien und damit so viele wie kein anderer Spieler hat Roger Federer in diesem Jahr bereits gewonnen. Im «sportpanorama» sprach der 33-Jährige über seine wiedergefundene Stärke und die bevorstehenden Highlights.

Noch vor einem Jahr war Roger Federer ein Schatten seiner selbst. Geplagt von Rückenbeschwerden rannte er seiner Bestform monatelang hinterher und fiel in der Weltrangliste auf Rang 8 zurück. Eine Ranglisten-Region, die er nur noch vom Hörensagen kannte - schliesslich war der 17-fache Grand-Slam-Champion seit 11 Jahren nicht mehr so schlecht klassiert gewesen.

Federer winkt der Tennisthron

Mittlerweile sind die durchschnittlichen Leistungen der vergangenen Saison nur noch eine verschwommene Erinnerung. Federer spielt wieder wie zu seinen besten Zeiten und hat nun sogar die Chance, das Jahr zum insgesamt 6. Mal als Weltranglisten-Erster zu beenden.

Dass die Nummer 1 bereits wieder zum Thema wird, kommt auch für Federer einigermassen überraschend. Er habe aber gewusst, «dass ich vorne mitspielen kann, wenn es mir gut geht. Das grosse Fragezeichen war einfach: Wie lange bleibe ich fit?». Die Antwort darauf hat er mittlerweile gefunden: «Ich habe so viele Matches gespielt wie kein anderer Spieler. Ich bin stolz, dass es so gut läuft.»

Dicht gedrängter Turnierkalender

Nach dem Davis-Cup-Halbfinal gegen Italien gönnte sich Federer fast zwei Wochen Ferien am Strand. Mit geladenen Batterien und beflügelt vom Triumph in Schanghai geht der Baselbieter den Saisonendspurt an - ein Endspurt, der mit Highlights nur so gespickt ist.

In der kommenden Woche stehen die Swiss Indoors in Basel an, gefolgt vom Turnier in Paris-Bercy, den World Tour Finals und dem Davis-Cup-Final. Besteht da nicht die Gefahr, zu überpowern? «Ich nehme Woche für Woche. Die Priorität liegt nach Basel klar auf London und dem Davis-Cup-Final», stellt Federer klar. Es ist also durchaus denkbar, dass der Schweizer auf einen Trip nach Paris verzichten wird, «auch wenn dort eine enorme Chance besteht, Punkte zu gewinnen.»

«Ich spiele keine 'Trickli'»

Wie wichtig Federer der Davis-Cup-Final und damit die ihm noch fehlende Trophäe ist, bewies er vergangene Woche. Der 33-Jährige legte zur Überraschung vieler ein «Mini-Camp» auf Sand ein. «Ich spiele keine 'Trickli'. Es ging mir vielmehr darum, wieder einmal auf Sand zu spielen», konterte Federer Stimmen aus dem französischen Lager, die behaupteten, Federer bluffe nur und trainiere in Wahrheit gar nicht auf der roten Asche.

«Ich glaube, das habe ich nicht nötig», sagte Federer mit einem Schmunzeln, unterliess es aber nicht, eine Kampfansage an seine Konkurrenten zu richten: «Ich weiss, dass der letzte Teil der Saison hart werden wird. Aber ich bin frisch und mental darauf eingestellt, das volle Programm zu spielen.»

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