«Ich konnte schlicht nicht so hart trainieren, wie ich wollte», gestand Federer. «Es fiel mir schwerer, als die Leute denken.» Er räumte ein, in Indian Wells, Hamburg und Gstaad nicht in Vollbesitz seiner Kräfte angetreten zu sein: «Ich hätte nie spielen dürfen.» Er sei aber nicht der Typ, sich aus einem Turnier zurückzuziehen. Also habe er teilweise weiter gespielt und sich dabei auch falsche Gewohnheiten zugelegt, um sich zu schonen.
Änderungen in Training und Turnierplan?
Nun müsse er die richtigen Schlüsse ziehen, etwa das Training oder den Turnierplan umstellen. Eine Entscheidung hat Federer vor kurzem getroffen: Der 32-Jährige beendete die Zusammenarbeit mit Coach Paul Annacone. Federer betonte aber, es habe sich nicht um einen «Panik-Entscheid» gehandelt. «Wir haben dies schon länger diskutiert und hatten nun beide das Gefühl, es sei ein guter Moment aufzuhören.»
Severin Lüthi mehr als ein «Kumpel»
Ob er einen Nachfolger engagiert, habe er noch nicht entschieden, sagte Federer weiter. «Ich habe ein sehr solides Team.» Severin Lüthi sei mehr als ein Kumpel und Kollege, wie dies viele Leute meinten, sondern habe schon vor vielen Jahren eine wichtige Rolle eingenommen.
«Nur Spass reicht auch nicht»
Auf den Zusammenhang von Spass und Erfolg angesprochen, sagte Federer: «Bei einer Niederlage sind die Momente vom Handshake bis zur Dusche der Horror. So macht es keinen Spass.» Man müsse den Erfolg, das Feuer haben wollen. Die Freude am Tennisspielen allein reiche nicht.
Davis Cup ein «schwieriger Anlass»
Keine konkrete Aussage liess sich Federer über eine allfällige Teilnahme am Davis Cup entlocken. Er nannte den Wettbewerb aber einen «schwierigen Anlass», da man nie im Voraus wisse, wo und wann es stattfinde. Vom Verband her komme der Druck, im Davis Cup die Schweiz zu vertreten. «Aber ich vertrete die Schweiz überall, wo ich antrete.»