Roger Federers 8. Titel bei den Swiss Indoors war ein hartes Stück Arbeit. Juan Martin del Potro forderte dem Lokalmatador alles ab. Der Schweizer musste den ersten Satz abgeben und liess nach Fehlern seinem Frust phasenweise ungewohnt freien Lauf.
«Ich war frustriert», gestand Federer im Nachhinein. «Ich habe blöde Fehler gemacht und falsche Entscheidungen getroffen.» Der Grund für seine emotionalen Ausbrüche war schnell gefunden: «In der Schweiz will man es unbedingt gut machen.»
«Der Stellenwert ist riesig», sagt Federer über den neuerlichen Triumph bei seinem Heimturnier. «Ich hätte nicht gedacht, dass ich das noch einmal erlebe», fügt er in gewohnter Bescheidenheit hinzu. «Ich war selber überrascht, dass ich wieder in den Final eingezogen bin.» Natürlich hoffe er, dass er im kommenden Jahr zur Titelverteidigung antreten könne. Aber niemand wisse, was in einem Jahr sein werde. «Ich geniesse es immer, als wäre es mein letzter Titel.»
«Die Jagd nach der Nummer 1 ist eher abgebrochen», sagt Federer. Im Vordergrund steht aktuell anderes: «Wichtig ist für mich jetzt die Gesundheit.» Das Turnier hat an den Kräften gezehrt: «Ich bin müde und etwas angeschlagen.» Im Fokus liegen die ATP-Finals: «London ist mein grosses Ziel», blickt der 36-Jährige voraus. «Dort sind die Besten alle dabei. Dort will ich noch einmal richtig zuschlagen.»
Sendebezug: SRF zwei, sportlive, 29.10.2017, 14:45 Uhr