ATP 1000 Schanghai
So restlos zufrieden sah man Roger Federer nach einem Sieg schon lange nicht mehr. Nach seinem 6:4, 6:4-Erfolg im Halbfinal gegen die Weltnummer 1 Novak Djokovic fand der Schweizer kein Haar in der Suppe.
«Heute hat alles funktioniert», freute sich Federer nach dem 19. Sieg im 36. Duell mit dem serbischen Dauerrivalen. Der Aufschlag, die Volleys, die Returns - alles habe gepasst. «Zudem habe ich mich sehr gut bewegt und war auch mental immer auf der Höhe», sagte der 33-Jährige.
Djokovic voll des Lobes
Auch der unterlegene Djokovic war beeindruckt vom Glanzauftritt Federers. «Er war mir heute überlegen», anerkannte der Peking-Champion. «Ich habe nicht schlecht gespielt. Aber Roger hat alles richtig gemacht - vom ersten bis zum letzten Punkt.»
Die Liebe zur Aggressivität
Federers Taktik gegen den formstarken Djokovic war offensichtlich. «Ich habe versucht, oft ans Netz zu kommen und die Punkte kurz zu halten», erklärte der Baselbieter. Deshalb habe er regelmässig «serve and volley» gespielt und sei auch beim Return nach vorne gestürmt. «Wenn es läuft, dann ist das aggressive Spiel das Beste. Ich liebe es», so Federer.
Mit Rhythmus gegen Simon
Nach seinem überzeugenden Halbfinal-Erfolg rechnet sich Federer natürlich auch am Sonntag gegen den Franzosen Gilles Simon (ATP 29) gute Chancen auf den Sieg aus. «Gegen Simon bekommt man einen Rhythmus. Ich bin deshalb sicher, dass ich eine Chance haben werde», glaubt Federer. «Aber einfach wird es deshalb nicht.»
In Schanghai schon gegen Simon verloren
Im Head-to-Head zwischen Federer und Simon steht es 4:2 für den Schweizer, der die letzten 4 Vergleiche alle gewonnen hat. Die letzte Niederlage datiert aus dem Jahr 2008 - sie ereignete sich aber ausgerechnet in Schanghai. An den World Tour Finals unterlag Federer dem 29-Jährigen in der Round Robin.
Schliesst sich nach 9 Jahren der Kreis?
Während Federer die World Tour Finals in der chinesischen Millionenstadt zweimal gewinnen konnte (2006 und 2007), greift er im Qi-Zhong-Stadion im 4. Anlauf nach dem 1. Sieg beim ATP-1000-Event. Für die künftige Weltnummer 2 könnte sich dabei nach 9 Jahren ein Kreis schliessen: «Ich habe dieses Stadion damals höchstpersönlich eröffnet (2005, die Red.). Es wäre natürlich grandios, nun hier zu triumphieren.»
Sendebezug: SRF zwei, sportlive, 11.10.14, 14:05 Uhr