Dominic Thiem erbrachte gegen Roger Federer den nächsten Nachweis, dass er demnächst für eine Wachablösung infrage kommen könnte. Der 22-jährige Österreicher bezwang den «Maestro» nach Rom zum 2. Mal innert einem Monat mit 3:6, 7:6 (9:7) und 6:4.
Das Erfolgserlebnis ist aus diesen Gründen kein Zufallsprodukt:
- Thiem ist der aufstrebende Spieler im Kalenderjahr 2016. Seine Bilanz: 44:11-Siege.
- Er stand zuletzt bei den French Open im Halbfinal.
- In Stuttgart greift er nach dem bereits 4. Titel in dieser Saison. Sein Gegner: Philipp Kohlschreiber (De/ATP 26).
- Und: Er schaffte den Kraftakt in der 117 Minuten dauernden Partie trotz 2 Matchbällen gegen sich.
Thiem realisierte im Entscheidungsdurchgang das siegbringende Break zum 4:3. Obwohl die Spieler darauf wegen Regens zum 2. Mal in die Kabine mussten, zeigte der Österreicher keine Anzeichen von Nervosität mehr und schaukelte das Ding nach Hause.
Federer, der in Stuttgart sein Comeback bestritt, hatte zu Beginn des 3. Umgangs in den ersten beiden Aufschlagspielen der Weltnummer 7 je 2 Breakbälle nicht verwerten können. Er muss sich den Vorwurf gefallen lassen, weitere Chancen ausgelassen zu haben.
Vom 0:5 zum 5:5
2 ungenutzte Matchbälle im Tiebreak von Satz 2 brockten dem «Maestro» nach 1:19 Stunden in einer zunehmend hochklassigen Begegnung nämlich ein Nachsitzen ein. Dabei hatte Federer anfänglich dieses Durchgangs noch eine kurze, dafür heftige Schwächeperiode eingezogen. Eine Flut von Fehlern brachte die Weltnummer 3 vermeintlich aussichtlos mit 0:5 in Rücklage.
Doch ganz ohne Gegenwehr wollte der Schweizer dem 12 Jahre jüngeren Widersacher den Satzausgleich nicht zugestehen. Mit ebenfalls 5 Gamegewinnen in Serie meldete er sich zurück und zeichnete sich in dieser Phase dadurch aus, nicht in Hektik zu verfallen.
Umgang 1 war dagegen eine klare Angelegenheit. Federer schaffte ein frühes Break zum 3:1.
Sendebezug: Laufende Tennis-Berichterstattung