Die Saison im Rückblick: Grigor Dimitrov lancierte das Tennisjahr fulminant – und hielt bis zum Schluss, was er eingangs versprach. Daraus geworden ist mit 26 Jahren die herausragendste Saison seiner Laufbahn. Inklusive seinem Turniersieg in Brisbane reihte er bis zum Halbfinal-Einzug an den Australian Open 10 Siege aneinander. In Melbourne scheiterte Dimitrov erst nach fast 5 Stunden mit 3:6, 7:5, 6:7, 7:6, 4:6 an Rafael Nadal. Einen knappen Monat später reüssierte er in seiner Heimat am ATP-500-Event in Sofia.
Das Karriere-Highlight: Das hohe Niveau konnte Dimitrov nicht ganz durchziehen. Im August aber setzte er nochmals einen Meilenstein. Der Mann mit der einhändigen Rückhand, der diese am liebsten longline platziert, feierte in Cincinnati ohne Satzverlust seinen ersten ATP-1000-Titelgewinn. Als Geheimfavorit an die US Open gereist, war in New York in der 2. Runde Schluss.
Der Aufreger: «Die Band ist in Gefahr!» Mit diesen nicht ganz ernstgemeinten Worten heizte Roger Federer das Wimbledon-Achtelfinal-Duell an. Hintergrund dieser Aussage: Die beiden hatten Anfang Jahr gemeinsam mit Tommy Haas die sozialen Medien mit zwei viel beachteten Musik-Videos gefüttert. Als Trio «One Handed Backhand Boys» imitierten sie Songs des bekannten Komponisten David Foster. Nachtrag: Federers Sorgen waren unbegründet, er dominierte auf dem «heiligen Rasen» Dimitrov mit 6:4, 6:2, 6:4.
Als Federer seinen 1. Masters Titel holte: Damals 2003 war Dimitrov zarte 12 Jahre alt und noch 5 Saisons von seinem Profidebüt entfernt. Erst 3 Jahre später gewann er die inoffizielle U16-Junioren-WM um die «Orange Bowl». Apropos: In jungen Jahren wurde Dimitrov gerne mit Federer verglichen und deshalb «Baby Federer» genannt. Bis heute zog er bei allen 6 Vergleichen mit dem «Maestro» den Kürzeren.
Ich wollte schon immer einmal hier spielen und ein Teil der Elite sein.
Trivia: Der 1,91-m-Mann mit Wohnsitz Monte Carlo gilt als Sonnyboy. Er war schon mit Maria Scharapowa liiert und ist aktuell mit Sängerin Nicole Scherzinger zusammen.
Das sagt Dimitrov: «Die ATP Finals sind für jeden ein spezieller Anlass. Ich wollte schon immer einmal hier spielen und ein Teil der Elite sein. Ich werde es erst realisieren, wenn ich in London angekommen bin.»
Sendebezug: Radio SRF 3, Nachmittagsbulletin, 08.11.2017, 16:00 Uhr