Resultate
Stan Wawrinka schien beim Stand von 3:6, 0:2 bereits geschlagen. Es lief nicht viel zusammen, immer wieder schlug er sich mit dem Racket auf die Oberschenkel. Es war offensichtlich: Wawrinka hatte sich vom Late-Night-Thriller gegen Rafael Nadal, der erst um 1:11 Uhr zu Ende gegangen war, (noch) nicht ausreichend erholt.
«Ich war müde und es ist mir schwer gefallen, dagegen zu halten. Doch ich bin stolz darauf, wie ich reagieren konnte», sagte ein sichtlich erschöpfter Wawrinka nach der Partie.
Wie Phönix aus der Asche
Die besagte Reaktion kam zu einem Zeitpunkt, als niemand mehr damit rechnete. Wawrinka nutzte im 2. Satz in einem wahren «Monster-Game» die 5. Breakchance zum 1:2 und gewann insgesamt 5 Games in Folge.
Djokovic, mittlerweile sichtlich frustriert, musste den ersten Satzverlust seit dem US-Open-Final gegen Roger Federer von Anfang September hinnehmen. Seither hatte der Überflieger 29 Sätze in Serie gewonnen und war dem Rekord von Federer (31) gefährlich nahe gekommen.
Ich hatte keine Energie mehr.
Die Baisse von Djokovic war allerdings nur von kurzer Dauer. Die Weltnummer 1 schaltete zu Beginn des 3. Durchgangs einen Gang höher, von Frust und Unsicherheit keine Spur mehr. Wawrinka musste seiner kräftezehrenden Aufholjagd Tribut zollen und konnte nicht mehr mit seinem Widersacher mithalten. «Ich hatte keine Energie mehr», gab der Lausanner unumwunden zu.
Final am Sonntag gegen Murray
Für Djokovic war es der 19. Sieg im 23. Duell mit Wawrinka. Es ist ausserdem die 14. Final-Teilnahme für den 28-Jährigen in Folge. Einzig beim Turnier in Doha zu Jahresbeginn hatte Djokovic das Endspiel verpasst.
In Paris kämpft der Serbe am Sonntag gegen Andy Murray um seinen 10. Saisontitel. Murray bezwang im Halbfinal David Ferrer (Sp) problemlos mit 6:4, 6:3.
Sendebezug: SRF zwei, sportlive, 7.11.15, 17 Uhr.