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Bei seiner ATP-Finalpremiere Berrettini setzt sich in Gstaad die Krone auf

  • Matteo Berrettini (ATP 84) bezwingt Roberto Bautista Agut (ATP 17) im Final von Gstaad mit 7:6 (11:9), 6:4.
  • Für den 22-jährigen Italiener ist es der erste Titel auf der ATP-Tour.
  • Nur kurze Zeit später gewinnt Berrettini auch den Doppel-Titel.

Einfach machte es Bautista Agut seinem Gegner in seinem ersten Endspiel nicht. Während der an Nummer 2 gesetzte Spanier angeschlagen wirkte, konnte sich Berrettini zu jeder Zeit auf seinen Service verlassen.

In einer äusserst engen Partie zerrte der junge Italiener das Glück nicht zuletzt dank seiner Aufschlagsleistung auf seine Seite. Für Berrettini ist der Titelgewinn in Gstaad der bisher grösste Erfolg in seiner Karriere. Sein Debüt auf der ATP-Tour hatte der Römer erst 2017 gegeben.

Matteo Berrettini.
Legende: Gewinnt seinen ersten ATP-Titel Matteo Berrettini. Keystone

Keine Breakchance zugelassen

Im 1. Satz hatten sich die beiden Gstaad-Finalisten nichts geschenkt. Weder Bautista Agut noch Berrettini konnten sich eine Breakchance erspielen. Im ebenfalls äusserst umkämpften Tiebreak leistete sich der Spanier bei Satzball einen Doppelfehler. Berrettini hingegen nutzte schliesslich seine 3. Möglichkeit zum Gewinn des 1. Durchgangs.

Im 2. Satz schaffte der Final-Neuling mit seiner insgesamt 6. Breakchance den entscheidenden Servicedurchbruch zum 6:4. Insgesamt schlug Berrettini 17 Asse. Seinem Gegner gelang – auch wegen offensichtlicher Schmerzen im Rückenbereich – gerade einmal eines.

Berrettinis überzeugende Woche

Nicht zum ersten Mal triumphiert beim Turnier im Berner Oberland ein Aussenseiter. Berrettini ist jedoch kein Zufallsgewinner, sondern spielte die ganze Woche über stark. Er blieb nicht nur ohne Satzverlust, sondern gab auch seinen Service in sämtlichen 5 Partien kein einziges Mal ab. In der Weltrangliste wird Berrettini am Montag erstmals in die Top 60 vorrücken.

Doppelter Triumph

Nur wenige Stunden nach seiner Einzel-Premiere durfte Berrettini erneut einen Pokal in die Höhe stemmen. An der Seite von Landsmann Daniele Bracciali holte er sich gleich auch noch den Titel in der Doppelkonkurrenz.

Männer und Frauen künftig parallel?

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Wenn es nach den Organisatoren des Swiss Open Gstaad geht, finden künftig und am liebsten schon 2019 das Frauenturnier und das Männerturnier in der gleichen Woche statt. «Der ATP-Event bereitet uns keine Sorgen. Zwar muss man für Sponsoren und attraktive Spieler für ein Sandplatzturnier nach der Rasensaison einen grossen Aufwand betreiben, aber die Zukunft des Männerturniers ist gesichert», erklärte Turnierdirektor Jean-François Collet. «Aber anders als das ATP-Turnier schreiben die Frauen bislang keine schwarzen Zahlen. Die Verluste erreichen keine katastrophale Höhe, dennoch müssen wir etwas unternehmen.»

Es gebe drei Lösungsansätze:

  • Die Rechte des Frauenturniers werden verkauft (Hamburg wäre interessiert).
  • Die beiden Turniere werden zusammengelegt.
  • Es bleibt alles beim alten.

Letztere ist die wahrscheinlichste Option. Denn die Infrastruktur genügt für einen kombinierten Event derzeit nicht. Der Plan wäre, einen zweiten Center Court nur für die Frauen zu bauen, also einen zusätzlichen 3. Platz auf der Anlage. Berücksichtigt man die oft instabilen Wetterverhältnisse in Gstaad, scheint ein Turnier mit über 100 Partien an 9 Tagen (inklusive Qualifikation) aber unrealistisch.

Sendebezug: SRF info, sportlive, 29.07.2018, 11:30 Uhr

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