Bei den French Open gibt es ein Novum: Erstmals in der Geschichte der Open Ära stehen im Männer-Tableau 3 Italiener in der 2. Woche eines Grand-Slam-Turniers.
Matteo Berrettini (ATP 9) ist sogar bereits kampflos in den Viertelfinal vorgerückt, nachdem Roger Federer am Sonntagnachmittag nach seinem zuvor kräftezehrenden Match gegen Domink Koepfer das Duell platzen liess.
Die Hürden für das verbleibende Duo sind hoch: Jannik Sinner (ATP 19) und Lorenzo Musetti (ATP 76) fordern mit Rafael Nadal und Novak Djokovic die «Big 2» des Tennis heraus.
Am meisten Aufsehen von der Italien-Connection erregt Musetti, der sich in Roland Garros erstmals so richtig ins Rampenlicht spielt. Der 19-Jährige, der nun auf Djokovic trifft, schreibt an seinem eigenen Märchen:
- «Muse» schafft erst im März dieses Jahres den Sprung in die Top 100 der Weltrangliste.
- In Roland Garros steht der Juventus-Fan zum ersten Mal im Hauptfeld eines Major-Turniers.
- Musetti ist der erste Spieler mit Jahrgang 2002, der eine Partie auf der ATP-Tour gewann (2020 in Rom gegen Stan Wawrinka).
Musetti hat am Montag gegen Djokovic also nichts zu verlieren, aber viel zu gewinnen. Der Italiener wird seine 4. Grand-Slam-Partie bestreiten – das sind 348 (!) Spiele weniger als Djokovic auf Major-Stufe bereits absolviert hat.
Lorenzo ist ein unglaublicher Spieler. Er hat sehr viel Talent, vielleicht mehr als ich.
Schon ein bisschen länger im Rampenlicht steht Sinner. Der ebenfalls 19-Jährige gewann 2019 den Titel an den «Next-Gen-Finals» und traf bereits vor einem Jahr in Paris auf Rafael Nadal. Dort unterlag er im Viertelfinal in 3 Sätzen.
Sinner, der es als jüngster Italiener in die Top 20 der Weltrangliste geschafft hat, sagt über Musetti: «Lorenzo ist ein unglaublicher Spieler. Er hat sehr viel Talent, vielleicht mehr als ich. Mit dem Tennisball kann er eigentlich alles machen.»
Berrettini der «Oldie» aus dem Trio
Der erfahrenste und älteste Spieler aus dem Trio ist Berrettini mit 25 Jahren. Der bereits feststehende Viertelfinal-Teilnehmer steht seit Oktober 2019 in den Top 10 der Weltrangliste und ist der 1. italienische Spieler, der an den ATP Finals einen Sieg feiern konnte (2019 gegen Dominic Thiem).