Als «grössten Sieg meines Lebens gegen einen wirklich starken Gegner» bezeichnet Taylor Fritz das 4:6, 6:3, 7:6 (7:3) gegen Favorit Alexander Zverev (ATP 4) im Viertelfinal beim prestigeträchtigen Turnier in der kalifornischen Wüste. Der Match war mit reichlich Drama garniert, denn im Entscheidungssatz hatte der deutsche Olympiasieger mit 5:2 geführt und 2 Matchbälle vergeben (1 bei eigenem Aufschlag).
Dank diesem Erfolg steht der 23-Jährige, der in San Diego aufgewachsen ist, erstmals in der Vorschlussrunde eines ATP-1000-Events. Und er ist von sehr weit gekommen: Anfang Juni dieses Jahres hatte er sich einer Meniskus-Operation unterziehen müssen.
Schmerzhaft hier – voller Selbstvertrauen da
Vor diesem Eingriff hatte Fritz (ATP 39) im Jahr 2019 schon 5 wertvolle Siege gegen Top-10-Vertreter errungen. Nun konnte er wieder daran anknüpfen. Der formstarke Zverev hatte vor dem Aufeinandertreffen mit dem Amerikaner immerhin 20 seiner letzten 21 Matches gewonnen – fand nun aber nach Novak Djokovic (im Halbfinal der US Open) erneut einen Bezwinger.
«Die Niederlage tut weh, aber mein Tennis hat einfach nicht gestimmt», musste der Hamburger hinterher einsehen. Derweil befand Fritz: «Ich hatte genügend Selbstvertrauen. Wann immer sich mir eine Chance bot, habe ich sie ergriffen.»
Eine Angelegenheit für Aussenseiter
Wie Fritz ist auch sein Halbfinal-Gegner, Nikolos Basilaschwili aus Georgien (ATP 36), noch nie so weit gekommen. Er verblüffte beim 6:4, 2:6, 6:4 gegen die Turniernummer 2 Stefanos Tsitsipas (GRE/ATP 3).
Das andere Duell um das Final-Ticket bestreiten in der oberen Tableauhälfte der Bulgare Grigor Dimitrov (ATP 28) und der Brite Cameron Norrie (ATP 26). Somit kommt es beim seit 1990 ausgetragenen Turnier in Indian Wells in der Nacht auf Samstag zu einem Novum: Unter den letzten Vier figurieren ausschliesslich Spieler ausserhalb der Top 25.