- Rafael Nadal gibt an den ATP Finals in London sein nächstes Comeback und ringt den bislang unantastbaren Stefanos Tsitsipas mit 6:7, 6:4, 7:5 nieder.
- Im Kampf um den Halbfinal-Vorstoss bleibt der fast 3-stündige Kraftakt wertlos, weil die Schützenhilfe von Daniil Medwedew hinterher ausbleibt .
- Das Trostpflaster für den Spanier: Er kassiert für den Spektakel-Sieg weitere 215'000 Dollar und wird als Nummer 1 zum Jahresende geehrt.
Rafael Nadal kämpfte aus der Rücklage heraus 172 Minuten für den Erfolg – den 5. im 6. Direktduell mit Stefanos Tsitsipas. Doch der Effort des 33-jährigen Mallorquiners blieb letztlich unbelohnt.
Sein Handicap: Er hatte im Fernduell mit Alexander Zverev das Weiterkommen nicht mehr in den eigenen Händen. Der Deutsche hatte der Weltnummer 1 in London einen Fehlstart beigefügt, bei dem er lediglich 6 Games abgab. Beide kamen zwar am Saisonend-Turnier zu 2 Siegen – es ist aber Zverev, der den bereits qualifizierten Tsitsipas in die Vorschlussrunde begleiten darf.
Der Gefallen von Medwedew bleibt aus
Der letzte Strohhalm hätte für Nadal ausgerechnet Daniil Medwedew geheissen. Es war dies eine delikate Ausgangslage nicht ohne Ironie:
- Einerseits war Daniil Medwedew durch die Konstellation mit dem Erfolg für den Spanier über Tsitsipas selbst aus dem Turnier gefallen.
- Andererseits ist der Russe 2 Tage zuvor von Nadal in einem Marathon-Spiel nach 5:1-Vorsprung im Entscheidungssatz und eigenem Matchball noch auf die Verliererstrasse geschickt worden.
Nun denn: Das spätere Aus schmälert die Leistung Nadals in dessen 3. Gruppenspiel keineswegs. Denn wiederum hatte er sich in der ihm typischen Kämpfer-Manier nach dem im Tiebreak (4:7) abgegebenen 1. Durchgang zurückgekämpft.
Der Linkshänder krönte die Aufholjagd, indem er dem 21-jährigen Weltranglisten-Sechsten aus Griechenland bis zum Schluss keinen einzigen Breakball zugestand.
Abschied mit Triple-Rekord
Nadal kassierte für seine letzte Vorstellung auf der Tour 215'000 Dollar, und er wurde nochmals mit Sonderapplaus bedacht. Zum 5. Mal kommt ihm (nach 2008, 2010, 2013 und 2017) die Ehre zuteil, das Jahr als Nummer 1 zu beenden.
Er ist damit auf Augenhöhe mit Roger Federer und Novak Djokovic sowie der älteste Spieler, der zum Jahresausklang das Ranking anführt. Ein Rekord ist auch, dass er zum 4. Mal an die Spitze zurückkehrte. Und die 11 Jahre zwischen seinem ersten und vorerst letzten Mal als Thronhalter sind ebenfalls Bestwert.
Resultate ATP Finals
Sendebezug: SRF zwei, sportlive, 15.11.2019 15:00 Uhr