Als «neue Situation» betitelte Marc-Andrea Hüsler die Stunden nach seinem erstmaligen Turniersieg in Sofia auf ATP-Stufe. Der Schweizer spricht damit primär den Medienrummel an, dem er sich noch in der bulgarischen Hauptstadt hatte stellen müssen.
In neuen Sphären angekommen
Auch am Tag nach dem Triumph hat Hüsler noch Mühe, das Geschehene vollständig zu verarbeiten. «Es war nicht einfach, mit den vielen Gedanken im Kopf einzuschlafen», gesteht der 26-Jährige. Sein Coup in Osteuropa habe ihm viele Gratulationen beschert, darunter auch jene von Roger Federer und Stan Wawrinka.
Diese sind nebst Hüsler die einzigen Schweizer Tennisspieler, die sich im 21. Jahrhundert zum ATP-Turniersieger küren konnten. Mit dem Erfolg in Sofia ist der Zürcher in einen weiteren illustren Zirkel vorgedrungen: jenem der Sieger in Bulgarien, darunter etwa Daniil Medwedew oder Jannik Sinner. «Jetzt gehört Hüsler auch dazu – das ist mega speziell für mich», so der Premieren-Triumphator.
Nicht mehr länger ein «No Name»
Zu seinem Erfolgsrezept gehöre nebst dem gestiegenen Selbstvertrauen die Tatsache, dass ihn und sein Spiel noch nicht alle Gegner kennen. «Auch die Nerven spielten eine grosse Rolle», resümiert Hüsler seinen erstmaligen Final.
Generell habe er im laufenden Jahr aber «in allen Bereichen Fortschritte erzielt», so der Schweizer über seinen rasanten Aufstieg im 2022, der ihn von ausserhalb der Top 150 auf die 64. Position katapultierte.
Hüsler hat sich auch weiterhin zum Ziel gesetzt, «das Spiel und den Gegner so zu lenken, dass ich meine Stärken ausspielen kann». Dazu gehören bei ihm der Aufschlag und das Angriffsspiel.
Mit dem nötigen Respekt zum nächsten Ziel
Trotz des Coups in Sofia gönnt sich Hüsler keine Verschnaufpause und steht bereits am Mittwoch in Astana wieder am Start. «Ich freue mich auch schon auf Basel», lässt der Tennisspieler verlauten. Danach möchte er die Saison eher früh beenden, um für das neue Jahr fit zu sein. «Ich rechne damit, bei allen Grand Slams im Hauptfeld zu stehen.»
Dort blickt der 26-Jährige seinem nächsten grossen Ziel entgegen: «Ich will einen Sieg in einem Grand-Slam-Feld erringen.» Einem Auftritt an den Klassiker-Turnieren zollt Hüsler aber weiterhin den nötigen Respekt. «Dort wird im Best-of-5-Format gespielt. Dafür braucht es noch eine Menge Training.»