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Niederlage gegen Nishikori Fehlerhafter Federer verliert Finals-Auftakt

Nach einem schönen Punkt am Netz für Roger Federer machte sich das Publikum im 7. Game erstmals bemerkbar. 104 Dezibel zeigte die Lautstärkemessung in London an. Doch die Zuschauer hatten sich gedulden müssen, bis ihnen Federer und Kei Nishikori etwas boten.

Von Anfang an fehlerhaft

In der Startphase hatten die Motoren beider Spieler gestottert, gelinde gesagt. Auch 2. Aufschläge wurden kaum retourniert, Breakchancen waren im Startsatz inexistent. So lautete die Frage zunächst nicht, wer mehr Winner schlägt, sondern, wem weniger Fehler unterlaufen. Die Antwort: Nishikori. Spätestens nach einer Verwarnung riss der Faden bei Federer komplett. Was war passiert?

Der Schweizer hatte sich dem Servicedurchbruch beim Stand von 6:5 und 30:15 angenähert. Doch seinen für einmal brillanten Return drückte Nishikori noch übers Netz, worauf Federer die Filzkugel entnervt in Richtung Stadiondach pfefferte. Statt Breakchance Federer hiess es kurze Zeit später Game Nishikori.

Im Tiebreak zog der 28-Jährige nach 0:1-Rückstand schnell auf 6:1 davon. Mit nur 3 geschlagenen Winnern (!) holte er sich schliesslich den ersten Durchgang. Nach der Partie würde Federer schlicht sagen: «Ich spielte einfach nicht gut genug.»

Nur Nishikori kann sich steigern

Besser wurde es auch im 2. Satz nicht. Dieser begann mit einer veritablen Fehlerorgie. Erst schenkte «Special Kei» seinen Service mit einem Doppelfehler her. Dann tat es ihm Federer mit einer verschlagenen Vorhand gleich.

Beim Stand von 2:3 musste der «Maestro» seinen Aufschlag erneut abgeben. Unter anderem wegen eines Doppelfehlers. Nishikori wirkte fortan gefestigter und liess sich den Vorsprung nicht mehr nehmen. Nach 1:27 Stunden nutzte er seinen 2. Matchball und holte den 3. Sieg im 10. Duell.

Beide Akteure konnten zu keinem Zeitpunkt auch nur annähernd ihr bestes Tennis zeigen. Federer gab nach der Partie an, mit dem eher langsamen Belag Mühe bekundet zu haben. Die immense Fehleranfälligkeit schlug sich auch in den Zahlen nieder:

  • Bei 34 unerzwungenen Fehlern schlug Federer nur 19 Winner.
  • Auch Nishikori hatte mit 6:22 ein klar negatives Verhältnis zwischen Gewinnschlägen und Unforced Errors aufzuweisen.
  • Nur 22 Prozent der ersten und 38 Prozent der zweiten Aufschläge Nishikoris kamen zurück.

Am Dienstag bietet sich Federer die Gelegenheit, den Fehlstart zu korrigieren. Im 2. Gruppenspiel trifft er auf den Österreicher Dominic Thiem, der seine Auftaktpartie gegen Kevin Anderson aus Südafrika mit 3:6 und 6:7 verlor.

ATP Finals

Sendebezug: SRF zwei, sportlive, 11.11.2018, 21 Uhr

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