Keine Zuschauer im Davis Cup, ständig wechselnde Bälle bei Turnieren , der zum Platzen berstende Kalender oder Spiele bis tief in die Nacht hinein in Paris-Bercy : Stan Wawrinka ist zuletzt vieles auf der Tour sauer aufgestossen.
In einem Interview mit der französischen Sportzeitung L'Equipe benennt er die Probleme klar. Aus seiner Sicht sitzen die Spieler stets am kürzeren Hebel. «Bei wichtigen Entscheidungen müssen Spieler mit am Tisch sitzen. Die Australian Open kündigen an, dass bereits am ersten Sonntag gespielt wird. Hat uns jemand nach der Meinung gefragt? Nein», führt er aus.
Die Grand-Slam-Turniere handeln nicht im Interesse des Tennis.
Allgemein besässen die Grand-Slam-Turniere zu viel Macht und würden ihre Rekord-Einnahmen nur ungenügend an die Verbände und die Spieler weiterverteilen. «Sie sind das wahre Problem. Sie schauen nur für sich und handeln nicht im Interesse des Tennis.»
Kritik äussert der 38-jährige Romand, der gegenwärtig verletzt ist, auch an der von Novak Djokovic mitinitiierten Spielergewerkschaft PTPA. «Bis jetzt ist da nichts Konkretes gekommen.»