Am Rheinknie beginnt eine neue Zeitrechnung. In 13 von 14 Finals von 2006 bis 2019 stand Roger Federer an den Swiss Indoors im Endspiel – einzig 2016 fehlte er nach seiner ersten Knieoperation. Ab jetzt muss das Heimturnier ohne den Rekordsieger (10 Titel) auskommen.
Doch nach einer zweijährigen Corona-Pause werden auch 2022 einige der Besten der Branche in der St. Jakobshalle aufschlagen. Mit drei Spielern aus den Top 10 sowie deren zwölf aus den Top 30 darf sich das Teilnehmerfeld am ATP-500-Event sehen lassen.
Mit Weltnummer 1 Alcaraz und «Schweiz-Spezialist» Ruud
Das i-Tüpfelchen setzt der Auftritt von Carlos Alcaraz. Mit der Verpflichtung des erst 19-jährigen Spaniers ist Turnierdirektor Roger Brennwald ein Coup gelungen. Alcaraz ist der Spieler des Jahres, gewann die US Open sowie vier weitere Turniere und wurde so die jüngste Nummer 1 der Tennisgeschichte.
Da auch Casper Ruud, die Weltnummer 3, dabei ist, könnte es im Endspiel zur US-Open-Final-Revanche kommen. Der Norweger ist mit je zwei Turniersiegen in Genf und Gstaad ein echter «Schweiz-Spezialist». Der 23-Jährige muss aber noch beweisen, dass er auch in der Halle zur absoluten Elite gehört. Mit dem Kanadier Félix Auger-Aliassime (ATP 10), auch er erst 22-jährig, steht ein weiterer Jungstar im Fokus.
Wawrinka und Murray wollen es nochmals wissen
Daneben macht eine Reihe von Grand-Slam-Champions mit viel Erfahrung ihre Aufwartung. Stan Wawrinka (ATP 193), der von einem geschützten Ranking profitiert, und Andy Murray (ATP 46) weisen je drei Major-Titel auf. Der zuletzt wieder stärker aufspielende Marin Cilic (ATP 13) triumphierte an den US Open 2014. Wawrinka, Murray und Cilic sind 37-, 35- respektive 34-jährig.
Mit Dominic Stricker (ATP 136), dem Juniorensieger der French Open 2020, und Marc-Andrea Hüsler (ATP 62), der vor drei Wochen in Sofia seinen ersten ATP-Titel gefeiert hatte, erhielten zudem zwei Schweizer eine Wildcard.