Das Echo zum Schweizer Davis-Cup-Triumph aus der Pressewelt ist einstimmig: Roger Federer und Stan Wawrinka haben Schweizer Sportgeschichte geschrieben.
Der historische Coup dominiert demnach auch die Schlagzeilen in der Schweizer Presse. «Ein Moment für die Geschichte» ( Walliser Bote ), «Ein Tenniswunder» ( Der Bund ), «Mission erfüllt» ( NZZ ), «Triumph für die Ewigkeit» ( Berner Zeitung ), «Ein grosses Stück Sportgeschichte» ( Bündner Tagblatt ), «Weltmeister, Weltmeister, Weltmeister, Weltmeister, Weltmeister» ( Mittelland Zeitung ), - die Medien übertreffen sich mit Superlativen.
«Wawrinka die entscheidende Figur»
Der nationale Blätterwald ist sich einig: Federer hat mit seinem Dreisatz-Sieg über Richard Gasquet zwar den entscheidenden 3. Punkt geholt, der Anteil von Wawrinka war aber mindestens so gross. «Federers Werk und Wawrinkas Anteil», heisst es beispielsweise in der NZZ . Für den Tages-Anzeiger war Wawrinka «die entscheidende Figur» im Schweizer Team, «der Schweizer Held im Norden Frankreichs war Wawrinka», schreibt der Walliser Bote .
Frankreich voll des Lobes
In Frankreich wird die Niederlage sportlich akzeptiert. L'Equipe schreibt von «grossen Schweizern» und sieht Federer zusammen mit Rod Laver, Andre Agassi und Rafael Nadal unter den «fantastischen Vier», die alle 4 Grand-Slams sowie den Davis Cup gewinnen konnten.
«Federer war einfach zu stark für Gasquet», lobt Le Parisien . Le Monde mutmasst, dass ein französischer Sieg über diese Schweizer ein noch grösserer Exploit gebraucht hätte, als der überraschende Triumph 1991 über die USA: «Wawrinka spielte zu gut. Federer hat zu viel Erfahrung, zu viel Talent und ein zu grosses Verlangen, um sich eine solche Gelegenheit entgehen zu lassen.»
«Es ist für dich, Roger»
Blickt man noch etwas weiter über die Landesgrenzen hinaus, dann steht vor allem Federer im Fokus der Medien. «Federer weitet seine Legende aus», schreibt die spanische Sportzeitung Marca . «Er hat nun fast alles gewonnen, was ein Champion je gewinnen kann», meint die New York Times . «Federer erhärtet seinen Status als grössten Tennisspieler aller Zeiten» schwärmt die Washington Post und fügt an, dass der 33-Jährige mit dem letzten historischen Titel ohne Probleme zurücktreten könnte.
Federer seinerseits hat stets betont, dass der Sieg dem Team gilt und es im Final vor allem Wawrinka war, der den Triumph überhaupt möglich gemacht hat. Aber auch dieser Aussage widerspricht USA Today : «Nein Roger, es ist für dich».
Sendebezug: SRF zwei, sportlive, 23.11.2014, 12:50 Uhr