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Davis Cup Die Schweiz gewinnt den Davis Cup

Roger Federer und Stan Wawrinka haben die grösste Ära des Schweizer Tennis mit dem erstmaligen Gewinn des Davis Cup vergoldet. Federer holte mit einem Dreisatz-Sieg über Richard Gasquet den entscheidenden Punkt zum 3:1 im Final gegen Frankreich.

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Mit einem diskussionslosen Dreisatz-Sieg über Richard Gasquet machte Roger Federer den grossen Triumph perfekt. Erstmals überhaupt und erst als 14. Nation gewinnt die Schweiz den Davis Cup. Vor 22 Jahren war eine von Jakob Hlasek und Marc Rosset angeführte Equipe trotz grossartigem Kampf an den mit Jim Courier, Andre Agassi, John McEnroe und Pete Sampras angetretenen und hoch favorisierten Amerikanern gescheitert.

Bärenstarker Federer gegen «Ersatzspieler» Gasquet

Nun gelang dem Team von Captain Severin Lüthi der Coup im umgebauten Fussballstadion von Lille trotz nicht nur positiver Vorzeichen. Am Ende sicherte mit Federer (ATP 2) derjenige Spieler der Schweiz den entscheidenden 3. Punkt, welcher mit Rückenproblemen angereist und am Freitag gegen Gaël Monfils noch chancenlos geblieben war.

Er tat es mit einem 6:4, 6:2, 6:2 gegen «Ersatzspieler» Gasquet (ATP 26), der anstelle des am Ellbogen verletzten Jo-Wilfried Tsonga (ATP 12) das Einzel bestritt.

Heimpublikum rasch desillusioniert

Federer nahm den Schwung aus dem Doppel-Sieg an der Seite von Wawrinka am Samstag mit und bannte die grösste Gefahr rasch; die Gefahr, dass sich der frenetisch angefeuerte Gasquet vor über 27‘000 Zuschauern in einen Rausch spielen könnte.

Mit einer trockenen Vorhand longline nahm Federer beim Stand von 1:1 seinem Kontrahenten ein erstes Mal den Aufschlag ab und dämpfte die Hoffnungen der Franzosen. Und dass er beim folgenden Service-Game nach 0:30 Rückstand souverän aufschlug und das Break bestätigte, wirkte sich auch nicht positiv auf das Selbstvertrauen seines Gegenspielers aus.

Federer dominierte bei eigenem Aufschlag klar und übernahm auch bei den meisten Aufschlägen von Gasquet das Diktat in den langen Ballwechseln von der Grundlinie. Es blieb beim einen Break und das Skore von 6:4 im ersten Satz spiegelte die Überlegenheit von Federer nur bedingt wieder.

Kurzer Prozess nach erstem Satz

Das änderte sich im zweiten Umgang, den Federer in nur 25 Minuten mit 6:2 für sich entschied. Bereits das erste Aufschlagsgame nahm der Baselbieter seinem Kontrahenten ab und lief danach nie Gefahr, den Satz noch zu verlieren.

Gasquet, der zeitweise erschreckend schwach aufschlug, kämpfte zwar zu Beginn des dritten Satzes nach Kräften und wehrte 4 Breakbälle von Federer ab. Gefährlich wurde der nicht nur spielerisch, sondern auch körperlich unterlegene Franzose aber nicht mehr. Federer liess keine einzige Breakmöglichkeit zu und schaffte selbst die Breaks zum 3:2 und 5:2.

Ein starkes Team mit zwei Ausnahmekönnern

Nach knapp zwei Stunden schlug Federer zum Matchgewinn auf. An der Seitenlinie sprangen Wawrinka, Lüthi, Marco Chiudinelli und Michael Lammer auf und fielen sich in die Arme. Wawrinka hatte mit seinem Einzel-Sieg über Tsonga am Freitag die Basis zum Triumph gelegt, Lüthi setzte am Samstag auf das Olympia-Duo von 2008 und pokerte damit richtig. Chiudinelli und Lammer schliesslich waren die jederzeit loyalen Teammitglieder an der Seite der Ausnahmekönner Wawrinka und Federer - auch wenn sie in den entscheidenden Spielen nicht zum Zug kamen.

Sendebezug: SRF zwei, sportlive, 23.11.2014, 13:00 Uhr.

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