Die Entscheidung von Jannik Sinner, beim Finalturnier in Bologna nicht für das italienische Davis-Cup-Team anzutreten, ist in Italien auf scharfe Kritik gestossen. «In Saudi-Arabien ja, im Davis Cup nein? Denk noch mal drüber nach!», forderte die Gazzetta dello Sport.
Die Zeitung spielte darauf an, dass Sinner vor wenigen Tagen beim lukrativen «6 Kings Slam» zur (erfolgreichen) Titelverteidigung angetreten war, seine Absage für Bologna aber unter anderem damit begründet hatte, er habe schon zu zwei Davis-Cup-Titeln beigetragen.
«Eine Ohrfeige»
Auch Italiens Davis-Cup-Rekordmann Nicola Pietrangeli äusserte Unverständnis für Sinners Entscheidung. «Das ist eine Ohrfeige ins Gesicht des italienischen Sports», sagte der 92-Jährige. Denn eigentlich sei das Ziel jedes Sportlers, die «Maglia azzurra» (Nationaltrikot) zu tragen.
Vorsichtiger drückte sich Verbandspräsident Angelo Binaghi aus. Sinners Entscheid sei zwar schmerzhaft, man verstehe und respektiere ihn jedoch nach einer langen und intensiven Saison, sagte er.