- Roger Federer gewinnt seinen Achtelfinal in Wimbledon gegen Lorenzo Sonego klar 7:5, 6:4, 6:2.
- Der Baselbieter steht bei seiner 22. Teilnahme an der Church Road zum 18. Mal im Viertelfinal.
- Dort trifft er auf Daniil Medwedew oder Hubert Hurkacz.
Und dann wurde Roger Federers (ATP 8) Achtelfinal auf dem Centre Court gar noch eine Machtdemonstration. Mit einem Doppelbreak stellte er die Weichen im 3. Satz gegen Lorenzo Sonego (ATP 27) klar auf Sieg. Beim Servicedurchbruch zum 3:0 erlaubte sich der Baselbieter gar, zwei Punkte in Exhibition-Manier herzuschenken. Kurze Zeit später, nach insgesamt 2:11 Stunden, stand der klare 3-Satz-Sieg fest. Die Fans wurden bei Federers 105. Sieg in Wimbledon (natürlich Rekord) nicht nur Zeuge einer sehr überzeugenden Leistung, sondern auch von spektakulären Ballwechseln – gerade im Schlusssatz.
Gegen Sonego setzte sich auf höherem Niveau fort, was sich schon in den vorherigen Partien herauskristallisiert hatte: Federer brauchte etwas Anlaufzeit, dann passte auch die Rückhand, die Anzahl Winner stieg, die Fehlerquote sank. Von einer Baisse im 1. Durchgang abgesehen, in der der 13 Jahre jüngere Italiener 11 Punkte in Serie aneinanderreihte, schien Federer das Geschehen stets im Griff zu haben. Der eigentlich formstarke Sonego, der zuvor im Turnier nur einen Satz abgegeben hatte, fand gegen den Routinier keine Lösung.
Eine deutliche Sprache sprechen auch die Zahlen: Federer nutzte 5 von 15 Breakchancen (Sonego: 1/3), machte 20 Punkte mehr. Das Resultat: Federer steht bei seiner 22. Teilnahme an der Church Road zum 18. Mal im Viertelfinal. Rund einen Monat vor seinem 40. Geburtstag avanciert er damit zum ältesten Spieler aller Zeiten, der es in Wimbledon unter die letzten 8 schafft.
12-minütiges Game und dann auch noch Regen
Im 1. Satz hatte Federer viel Geduld beweisen müssen. Beim Stand von 5:5 sah er in einem 12-minütigen Game, das 7 Mal (!) über Einstand ging, 3 Breakchancen abgewehrt. Dann kam die 4. Möglichkeit auf einen Servicedurchbruch – und der Regen. Das Dach musste geschlossen, die Partie für über 20 Minuten unterbrochen werden. Nach Wiederaufnahme schenkte Sonego Federer das Break mit einem Doppelfehler. Wenngleich der 1,91-Meter-Hüne sich danach noch einmal 2 Möglichkeiten zum Rebreak erspielte, brachte Federer den Startsatz «indoor» ins Trockene.
Das Break zum 3:2 genügte dem 39-Jährigen dann auch, dem mitunter fehlerhaft agierenden Sonego auch den 2. Satz zu nehmen. Bei eigenem Service blieb der «Maestro» unantastbar, in den Ballwechseln war er der stabilere und zugleich variablere Spieler. Das schlug sich im 3. Satz noch deutlicher nieder.
Wer Federers Kontrahent im Viertelfinal ist, steht noch nicht fest. Wegen Regens musste der Achtelfinal zwischen Daniil Medwedew und Hubert Hurkacz beim Stand von 6:2, 6:7, 6:3, 3:4 unterbrochen werden.