- Stan Wawrinka (ATP 89) unterliegt in der 2. Runde der French Open Thanasi Kokkinakis nach 4:38 Stunden dauerndem Kampf (ATP 108) 6:3, 5:7, 3:6, 7:6 (7:4), 3:6.
- Ein Fehlstart in den Entscheidungssatz kostet den Schweizer den zweiten Fünfsatzsieg innert 48 Stunden.
- In der nächsten Runde trifft Kokkinakis auf Karen Chatschanow (ATP 11).
Wie ein 38-Jähriger wirkte Stan Wawrinka keineswegs, als er in der 2. Runde der French Open nach rund 4 Stunden auf dem Court Simonne-Mathieu auf die Zielgerade einbog: den 5. Satz. Und dass er zwei Tage zuvor schon über 4:35 Stunden die rote Asche beackert hatte (und mit dem 11. Sieg über 5 Sätze in Roland Garros einen Rekord aufstellte) ebenfalls nicht.
Doch der beeindruckenden Fitness zum Trotz misslang Wawrinka der Einstieg in den Entscheidungssatz komplett. Rasch lag er gegen einen nun stark aufspielenden Thanasi Kokkinakis nach zwei kassierten Breaks 0:4 zurück. Mit dem euphorisierten Publikum im Rücken, das den 3-fachen Grand-Slam-Turniersieger mit Sprechchören in Fussballstadionmanier anfeuerte, holte Wawrinka umgehend einen Servicedurchbruch zurück.
Die Hypothek erwies sich trotz bis zum Ende gigantischer Gegenwehr letztlich als zu gross. Nach über viereinhalb Stunden stand der 6:3-Satzgewinn und somit der Sieg Kokkinakis' im Premierenduell fest. Immerhin: Wieder einmal erfuhr der in Frankreichs Hauptstadt noch immer so populäre «Stan the Man» an einem Major-Turnier von den Fans schier grenzenlose Begeisterung. Und mit der 16. Partie über die volle Distanz erreichte Wawrinka am Bois de Boulogne eine weitere Bestmarke.
Den Tableaux gehen allmählich die Schweizer Vertreter aus. Ausnahmen bilden da einzig Simona Waltert , die am Donnerstag auf Elisabetta Cocciaretto trifft, sowie Marc-Andrea Hüsler: Er steht in der Doppel-Konkurrenz an der Seite des Chilenen Nicolas Jarry in der 2. Runde.
Im Tiebreak zuvor souverän
Schon im 4. Satz war nur ein Tiebreak zwischen Wawrinka und dem Out gestanden. Doch dort behielt der Lausanner die Nerven. Er legte eilig auf 5:0 vor und liess sich auch nicht davon beirren, dass Kokkinakis auf 3:5 verkürzte. Mit zwei sehenswerten Punkten – dem finalen mit seiner so starken Rückhand – rettete sich der Marathon-Mann einmal mehr in einen 5. Satz. Doch dieses Mal ohne Happy End.
Sein bestes Tennis hatte Wawrinka zu Beginn der Partie gezeigt. Der Romand trat im Startsatz dominant auf, liess bei eigenem Service kaum was anbrennen und gewann dabei 20 von 21 Punkten. Seinem Gegenüber gestand er keinen Breakball zu, seinen einzigen im ersten Durchgang nutzte er dank eines Doppelfehlers von Kokkinakis zum 5:3. Kurz darauf hatte er den 1. Satz in der Tasche.
Doch dabei blieb es nicht. Der 11 Jahre jüngere Australier fand besser ins Spiel, retournierte besser und entschied die Sätze zwei und drei dank je einem Break mehr für sich. Auch vom verlorenen 4. Satz, dem Publikum gegen sich und den eigenen Nerven liess sich Kokkinakis letztlich nicht aus dem Konzept bringen. Bei seinem zweiten Drittrunden-Auftritt an den French Open misst sich der Mann aus Adelaide mit Karen Chatschanow (RUS/ATP 11), der Radu Albot (ROM/ATP 113) in 3 Sätzen bezwang.