Dank einem überzeugenden Sieg steht Belinda Bencic erstmals seit fünf Jahren im Achtelfinal von Wimbledon. In der Drittrunden-Partie gegen die Polin Magda Linette trat die Ostschweizerin auf wie zu ihren bisher besten Zeiten, als sie Olympiagold gewann und bis auf Platz 4 der Weltrangliste stürmte.
Mit 6:3, 6:1 liess die Nummer 14 des Turniers der nur zehn Positionen schlechter klassierten Linette nicht den Hauch einer Chance – trotz einbandagierter Schulter und Oberarm. «Ich hatte das Gefühl, dass ich alles kontrolliere, und das ist ein gutes Gefühl», stellte sie nach dem überzeugenden Erfolg fest.
Bencics Auftritt am Freitag war kein Vergleich zum erkrampften Sieg in der 2. Runde gegen Danielle Collins. Ein Grund: das Wetter. In London war es erstmals diese Woche sommerlich heiss. «Ich habe es viel lieber so», betonte Bencic. «Ich hasse Kälte, wenn es windet und so ‹grusig› ist wie im ersten Spiel.»
Ich bin die, die voll drauf gehen kann. Verliere ich, passiert nichts, gewinne ich, ist es unglaublich.
Am Sonntag wartet eine weitere Polin und gleichzeitig die derzeit wohl grösstmögliche Herausforderung im Frauentennis auf die 26-Jährige: die Weltnummer 1 und Roland-Garros-Championne Iga Swiatek. Die vierfache Grand-Slam-Siegerin hat im laufenden Turnier noch keinen Satz abgegeben.
Im Head-to-Head führt die 22-jährige Polin mit 2:1. Das erste Duell 2021 im Final von Adelaide und die bislang letzte Begegnung im Januar 2023 am United Cup entschied Swiatek jeweils in zwei Sätzen für sich. Im Achtelfinal der US Open 2021 konnte sich derweil Bencic durchsetzen.
Klappt es erstmals mit den Viertelfinals?
Bencic glaubt auch auf dem Rasen von Wimbledon an ihre Chance. «Ich habe diese Herausforderung gern», versichert sie. «Ich bin die, die voll drauf gehen kann. Verliere ich, passiert nichts, gewinne ich, ist es unglaublich.» Dass am Sonntag Regen angesagt ist, macht ihr keine Sorgen. Im Gegenteil: «Wenn das Dach zu wäre, wäre das super für mich.»
Die Viertelfinals hat Bencic in Wimbledon in zuvor zwei Anläufen nie erreicht. 2015 stand Victoria Asarenka im Achtelfinal im Weg, drei Jahre später Angelique Kerber.
