- Belinda Bencic (WTA 10) unterliegt der Belarussin Aryna Sabalenka (WTA 5) an den Australian Open in Melbourne 5:7, 2:6.
- Die zwei entscheidenden Breaks muss die Ostschweizerin jeweils nach einem Doppelfehler hinnehmen.
- Damit bedeuten die Achtelfinals für Bencic als letzte Schweizerin «Down Under» Endstation.
Als der Schiedsrichter eine Verwarnung wegen obszöner Ausdrucksweise gegen Belinda Bencic aussprach, war klar: Es lief auf dem Court nicht nach dem Gusto der 25-Jährigen. Gerade hatte sie im 2. Satz zum 1:3 ein Aufschlagspiel mit einem Doppelfehler hergeschenkt. Die Emotionen mussten raus.
Einen Unterschied machte der verbale Ausbruch nicht. Sabalenka drängte Bencic mit ihren Schlägen und akustisch (in Form von Schreien) weg und schlug vor allem im aus ihrer Sicht deutlich besseren 2. Satz einen Winner nach dem anderen (insgesamt 32). Nach knapp eineinhalb Stunden wehrte Bencic einen ersten Sabalenka-Matchball bei eigenem Aufschlag noch ab, der zweite beschloss dann die Partie und das Achtelfinal-Out von Bencic.
Doppelfehler zu Beginn noch pro Bencic
Dabei hatte alles so vielversprechend begonnen. Gegen die formstarke Sabalenka legte die ebenfalls im Saft stehende Bencic überzeugend los. Sie dominierte die Ballwechsel und blieb bei eigenem Aufschlag unangetastet. Bereits zum 2:1 konnte sie ihrem Gegenüber den Aufschlag abnehmen – dabei profitierte Bencic von gleich 3 Doppelfehlern bei Sabalenka. Völlig überraschend kamen diese nicht: Die Belarussin war lange bekannt für diese Schwäche, hat sich in dieser Hinsicht aber gesteigert.
Kurz darauf holte Bencic ihre Gegnerin mit 3 Fehlern am Stück zurück ins Spiel: Der Ausgleich zum 4:4 war mit Sabalenkas erster Breakchance der Partie Tatsache. Und mit der zweiten Gelegenheit war dann auch der Satz durch, Bencic unterlief dabei zur Unzeit (und wie später auch im 2. Durchgang) ein Doppelfehler.
Sabalenka nun gegen Vekic
Damit erreicht die 24-jährige Sabalenka, die weiterhin noch keinen Satz abgegeben hat, «Down Under» erstmals die Viertelfinals. Dort wartet die Kroatin Donna Vekic (WTA 64), die dank einem 6:2, 1:6, 6:3 das Märchen der erst 17-jährigen Tschechin Linda Fruhvirtova (WTA 82) beendete.
Bencic derweil muss als letzte Schweizerin in Melbourne die Segel streichen. Nach ihrem Adelaide-Titel mit grossen Ambitionen gestartet, ist das erneute Achtelfinal-Out (wie bei ihrem bislang besten Auftritt 2016) in Melbourne eine leise Enttäuschung. Allerdings ist eine Niederlage gegen die mittlerweile wohl grösste Titelanwärterin Sabalenka keine grosse Schande.