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Carlos Alcaraz vor Wimbledon In Miami noch am Tiefpunkt, jetzt wieder das Mass aller Dinge

Vor Wimbledon spricht Carlos Alcaraz über seine mentalen Probleme zum Jahresbeginn und wie er sich davon befreite.

Carlos Alcaraz könnte als erst fünfter männlicher Spieler der Profigeschichte dreimal hintereinander in Wimbledon gewinnen. Bisher haben das in der Open Era nur Björn Borg, Pete Sampras, Roger Federer und Novak Djokovic geschafft. Der Spanier tritt als grosser Favorit zum Rasenklassiker an. Grund für diesen Status ist nicht nur seine ausgezeichnete Bilanz auf der grünen Unterlage (nur drei Niederlagen), sondern auch seine beneidenswerte Form.

Erst drei Wochen ist es her, als Alcaraz die Weltnummer 1 Jannik Sinner im Final der French Open nach 0:2-Satzrückstand in fünfeinhalb Stunden niederrang. Die Umstellung auf Rasen gelang dem 22-Jährigen scheinbar ohne Probleme. Während Sinner in Halle früh ausschied, gewann er das Vorbereitungsturnier im Londoner Queen's Club. 18 Siege in Folge (vor Paris triumphierte Alcaraz noch in Rom) sind zusammengekommen – ein persönlicher Rekord.

Niederlage gegen Goffin als «Turning Point»

«Das waren die besten zwei Monate, die ich je hatte», sagte der Mann aus Murcia deshalb wenig überraschend beim offiziellen Interviewtermin vor Turnierbeginn. Dabei geht allerdings schnell vergessen, dass die Saison für seine Verhältnisse harzig begonnen hatte. An den Australian Open in Melbourne verlor er im Viertelfinal gegen einen angeschlagenen Djokovic. Ende März erlebte Alcaraz in Miami einen Tiefpunkt, als er bei erster Gelegenheit David Goffin unterlag.

Manchmal sind Pausen nötig, um im Kopf wieder frisch zu werden und die Freude auf dem Court wiederzufinden.
Autor: Carlos Alcaraz

«Ich hatte viele mentale Probleme, war wirklich in einem Tief», offenbarte der fünffache Grand-Slam-Sieger. Die Fans wüssten nicht, was abseits des Courts alles passieren könne. «Manchmal sind Pausen nötig, um im Kopf wieder frisch zu werden und die Freude auf dem Court wiederzufinden.» Eine solche kurze Auszeit habe er nach Miami bewusst zusammen mit seiner Familie genommen. «Ich kam stärker zurück, fand mein Level wieder.»

In der Tat: In 28 Spielen musste Alcaraz seither genau noch eine Niederlage einstecken (im Final von Barcelona gegen Holger Rune). An der Church Road trifft er zum Auftakt auf den italienischen Altmeister Fabio Fognini, in der zweiten Runde könnte es zum Duell mit dem Schweizer Leandro Riedi kommen.

Wimbledon

SRF zwei, Sportflash, 27.06.2025, 20:00 Uhr ; 

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