Ihr letztes Einzel auf der WTA-Tour liegt fast genau ein Jahr zurück. Wegen einer Oberschenkelverletzung hatte Serena Williams an der Church Road im Vorjahr in der 1. Runde aufgeben müssen. Den Centre Court hat sie damals unter Tränen verlassen. Seither wusste niemand, wann oder gar ob die 40-Jährige noch einmal zurückkehren wird.
«Ich musste mich einfach körperlich und geistig erholen. Und ich hatte keine Pläne, um ehrlich zu sein. Ich wusste schlicht nicht, wann und wie ich zurückkommen würde», sagte Williams vor zahlreichen Journalisten. In der Weltrangliste ist sie auf Platz 1204 zurückgefallen.
Wimbledon soll nicht so enden
Es liegt auf der Hand, dass die versammelte Medienschar kurz vor Turnierbeginn in Wimbledon von der Amerikanerin noch mehr wissen wollte. Mehr heisst in diesem Fall: wie lange noch? Dazu äussern, ob dies ihr letzter Auftritt im «All England Club» sein wird, wollte sich Williams nicht. Sie sagte lediglich: «Ich kann nur sagen, dass ich hier bin. Wer weiss, wo ich als Nächstes auftauchen werde?»
Ihren ersten Auftritt in Wimbledon hatte Williams 1998. Seither hat sie das Rasen-Major 7 Mal gewonnen, zum letzten Mal 2016. Nach der verletzungsbedingten Aufgabe im Vorjahr sei für sie immer klar gewesen, dass ihre Wimbledon-Geschichte nicht so enden sollte. «Das habe ich seit dem Ende dieses Spiels immer im Hinterkopf gehabt.»
Der Rekord-Traum lebt
Alle Fragen mochte Williams am Samstag nicht beantworten. Sie vermied Themen wie die Entscheidung des Obersten Gerichtshofs der USA vom Freitag, die den verfassungsmässigen Schutz von Frauen bei Abtreibungen aufhob, das Verbot des «All England Clubs» für Spielerinnen aus Russland und Weissrussland wegen des Krieges in der Ukraine oder wie es sich anfühlt, ohne ihren ehemaligen Trainer Patrick Mouratoglou zu sein.
Um eine Frage kam die 23-fache Grand-Slam-Siegerin aber nicht herum. Und auf diese war Williams vorbereitet. «Sie kennen die Antwort», sagte sie. Es ist kein Geheimnis, dass die Amerikanerin noch immer davon träumt, ihren 24. Grand-Slam-Titel zu gewinnen, um den Rekord von Margaret Court einzustellen.
Bei der Auslosung umging sie eine Top-Spielerin und bekommt es zum Auftakt am Dienstag mit Harmony Tan aus Frankreich zu tun (WTA 115).