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Die Vorläufer des Paris-Finals Monumental! Wie schon 2019, 2012, 2008 und 1980

Der denkwürdige French-Open-Final zwischen Carlos Alcaraz und Jannik Sinner liess uns im Archiv wühlen. Tauchen Sie nochmals ein in vier weitere Perlen der Tennis-Historie.

Am Sonntagabend herrschte weitgehend Einigkeit. Der Final bei Roland Garros zwischen der Weltnummer 1 und 2, zwischen dem Italiener Jannik Sinner und dem Titelverteidiger Carlos Alcaraz aus Spanien, riss nicht nur die Zuschauenden auf dem Court Philippe-Chatrier von den Sitzen, sondern zog ganz generell den Sportfan komplett in den Bann.

Erst nach einem heroischen Comeback sicherte sich der 22-jährige Emporkömmling aus Murcia bei den French Open seinen zweiten Titel in Folge und seine fünfte Grand-Slam-Trophäe insgesamt. Wir rekapitulieren und ziehen Vergleiche zu vier anderen Tennis-Finalpartien, die das Prädikat «denkwürdig» verdienen.

  • French Open 2025 – Alcaraz vs. Sinner 4:6, 6:7 (4:7), 6:4, 7:6 (7:3), 7:6 (10:2)
    Ein Jahrhundert-Endspiel – 5:29 Stunden lang begeistern Alcaraz und Sinner mit fantastischem Tennis, das «wir so noch nicht gesehen haben» (Boris Becker). Ein elektrisierender Kampf auf Weltklasse-Niveau mit etlichen Wendungen. So hat Sinner im vierten Satz bereits drei Matchbälle. Doch 106 Minuten später siegt Alcaraz im längsten French-Open-Final der Geschichte. «Lasst das bitte nicht aufhören!», soll dem Spanier während dem Match vor lauter Ekstase durch den Kopf gegangen sein, wie er hinterher berichtet. Er dürfte nicht alleine dastehen mit dieser Meinung ...
  • Wimbledon 2019 – Djokovic vs. Federer 7:6 (7:5), 1:6, 7:6 (7:4), 4:6, 13:12 (7:3)
    19 Games mehr – Im längsten Final auf dem «heiligen Rasen» bekämpfen sich die zwei Akteure vor mittlerweile sechs Jahren mindestens ebenso heftig. Obwohl mehr Games bestritten werden, fällt die Matchdauer mit 4:57 Stunden kürzer aus. Roger Federer liefert in seinem zwölften und letzten Endspiel der All England Championships nochmals erbitterten Widerstand. Der Baselbieter zeigt hochklassiges Tennis und kommt beim Stand von 8:7 im fünften Satz bei eigenem Aufschlag zu zwei Matchbällen. Doch Novak Djokovic hält dagegen, bis es beim Stand von 12:12 ins Tiebreak geht – bei dem der Serbe die Oberhand behält. Mitschwingende Ironie: Erst auf jenes Jahr hin hatten die Organisatoren eingeführt, dass im 5. Satz nicht mehr ausgespielt wird, sondern es in die Kurzentscheidung geht.
  • Australian Open 2012 – Djokovic vs. Nadal 5:7, 6:4, 6:2, 6:7 (5:7), 7:5
    Längster Final der Open Era – Djokovic schlug Rafael Nadal bereits in Wimbledon und bei den US Open 2011. Der Spanier wendet nun bei einer weiteren Reprise im Tiebreak des vierten Satzes die Niederlage noch spektakulär ab und führt im fünften Umgang bereits mit 4:2. Doch der «Djoker» gewinnt fünf der letzten sechs Spiele und damit auch den dritten Grand-Slam-Final in Folge gegen den Spanier. 5:53 Stunden muss er für seinen Coup rackern.
  • Wimbledon 2008 – Nadal vs. Federer 6:4, 6:4, 6:7 (5:7), 6:7 (8:10), 9:7
    Das Riesending bis zur Dämmerung – Es gilt als der grösste Match der Tennis-Geschichte – Federer und Nadal heben sich dabei die besten Punkte für den Schluss auf. Dem Schweizer fehlen im fünften Satz nur noch zwei Punkte zu seinem sechsten Wimbledon-Erfolg in Serie. Doch stattdessen holt der Mallorquiner nach 4:48 Stunden seinen ersten Grand-Slam-Titel auf Rasen.
  • Wimbledon 1980 – Borg vs. McEnroe 1:6, 7:5, 6:3, 6:7 (16:18), 8:6
    Legendäres Rendezvous – Spätestens im 4. Umgang spitzt sich der Fight zwischen den so unterschiedlichen Rivalen Björn Borg und John McEnroe zu. Das unvergessene 34-Punkte-Tiebreak im vierten Satz mit fünf Matchbällen für den Schweden und fünf Satzbällen für den US-Amerikaner ist in den Annalen verewigt. Am Ende triumphiert der coole Borg über den hitzköpfigen McEnroe und holt sich so seinen fünften Wimbledon-Titel in Folge.

French Open

SRF info, sportlive, 08.06.2025 15:00 Uhr ; 

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