Es steht 6:3, 7:5, 1:2 aus seiner Sicht, Grigor Dimitrov (ATP 21) will gerade sein Servicegame gegen Jannik Sinner (ATP 1) abschliessen. Nach dem ersten Aufschlag (einem Ass) bei 40:15 hält der Bulgare aber sofort inne und fasst sich an den rechten Brustmuskel.
Dimitrov lässt sich kurz auf dem Court behandeln, dann nimmt er sich ein Medical Timeout. Dieses dauert dann aber nur kurz: Mit feuchten Augen kommt der 34-Jährige zurück auf den Centre Court und zeigt Sinner mit einer schlichten Handbewegung an: Es geht nicht mehr. Der Unglücksrabe konnte kaum den Arm heben, um dem Schiedsrichter die Hand zu geben.
Unglücksserie geht weiter
«Ich weiss nicht, was ich sagen soll. Er ist ein unglaublicher Spieler», sagte Sinner im Interview auf dem Platz. «Er hatte so viel Unglück in den vergangenen Jahren. Er hätte es verdient, in der nächsten Runde zu spielen. Ich hoffe, er erholt sich schnell.»
Verrückt: Es ist das fünfte Grand-Slam-Turnier in Folge, bei dem Dimitrov während einer Partie aufgeben muss – im letzten Jahr in Wimbledon war es ebenfalls im Achtelfinal gegen Daniil Medwedew.
Ebenfalls kurios: Sinner war im ersten Game ausgerutscht, zu Boden gegangen und schien ebenfalls angeschlagen, mit Schmerzen am Ellbogen. Nun steht der Italiener dennoch im Viertelfinal, wo er auf den Amerikaner Ben Shelton (ATP 10) trifft.