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Drittlängster Tennis-Match 6:36 Stunden, 26:24 im Fünften: Anderson ringt Isner nieder

  • Kevin Anderson kämpft John Isner im 1. Wimbledon-Halbfinal mit 7:6, 6:7, 6:7, 6:4, 26:24 nieder.
  • Mit 6:36 Stunden ist es das drittlängste Einzel der Tennis-Geschichte.
  • Verlierer Isner stellt einen neuen Ass-Rekord in Wimbledon auf.
  • Anderson trifft im Final auf den Sieger der Begegnung Rafael Nadal - Novak Djokovic.

Nach 6:31 Stunden Spielzeit wurde es doch noch Tatsache: das 1. Break im 5. Satz. Kevin Anderson (ATP 8) nahm John Isner (ATP 10) den Aufschlag zum 25:24 ab. Und im Gegensatz zum 3. und 4. Umgang, als der Südafrikaner jeweils postwendend das Rebreak kassiert hatte, behielt Anderson die Nerven.

Nach 6:36 Stunden verwertete er seinen 1. Matchball zum Sieg. Und damit geht die Partie Anderson - Isner als drittlängstes Einzel aller Zeiten in die Tennisgeschichte ein. Vor acht Jahren hatte der Amerikaner in der längsten Partie aller Zeiten (11:05 Stunden) gegen Nicolas Mahut auf der Siegerseite gestanden.

Isner besser als Ivanisevic

Isner muss sich damit trösten, immerhin einen neuen Ass-Rekord in Wimbledon aufgestellt zu haben. Mit seinen 53 Assen vom Freitag verlässt der Aufschlagspezialist die Church Road mit total 214 geschlagenen Assen.

Die alte Bestmarke hatte Goran Ivanisevic mit 212 gehalten. Bei seinem Wimbledon-Triumph 2001 benötigte der Kroate indes sieben Partien (und nicht wie Isner nur deren sechs) für diese Marke.

Anderson gewinnt verdient

Anderson war im Duell zweier begnadeter Aufschläger der richtige Sieger. Der Federer-Bezwinger gewann nicht nur satte 28 Punkte mehr als Isner (297:271), er erspielte sich auch fast drei Mal so viele Breakbälle (11:4).

Zudem bewegte sich Anderson im 5. Satz, der alleine 2:53 Stunden dauerte, noch klar besser als sein Gegner. Und: Der letztjährige US-Open-Finalist improvisierte kurz vor dem entscheidenden Break gar einmal grandios, als er den Ball mit links statt rechts zurückspielte und danach den Punkt gewann:

Ob Anderson jedoch am Sonntag in seinem 1. Wimbledon-Endspiel wieder bei Kräften sein wird, muss nach diesem riesigen Kraftakt ernsthaft bezweifelt werden. Zum Vergleich: Isner verlor 2010 nach seinem Effort gegen Nicolas Mahut (70:68 im Fünften) seine Zweitrundenpartie gegen Thiemo de Bakker mit 0:6, 3:6, 2:6.

Resultate

Sendebezug: SRF zwei, sportlive, 13.7.18, 14:00 Uhr

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