An einem Turnier muss man bekanntlich Jede und Jeden schlagen und Auslosungsglück kann eine Rolle spielen. Dass Belinda Bencic in Melbourne bereits im Achtelfinal auf Aryna Sabalenka traf, dass so früh das Duell der beiden formstarken Adelaide-Siegerinnen anstand, hat der Ostschweizerin auf jeden Fall nicht in die Karten gespielt.
Nach einem bärenstarken Auftritt Sabalenkas, vor allem ab Mitte des 1. Durchgangs, konstatierte Bencic nach der am Ende deutlichen 2-Satz-Niederlage einsichtig: «Ich konnte ihre Power nicht handeln.» Es habe sich phasenweise angefühlt wie «Leichtgewicht gegen Schwergewicht».
Sie ist eine der aktuell besten Spielerinnen der Welt, und ich habe gesehen, dass ich mit ihr mithalten kann.
Die 25-Jährige konnte die Niederlage aber bereits einordnen. «Sie ist eine der aktuell besten Spielerinnen der Welt, und ich habe gesehen, dass ich mit ihr mithalten kann.» Arbeiten müsse sie an ihrer Power und ihrem Defensivspiel.
Die Krux mit den Major-Turnieren
Spätestens nach dieser Partie gehört Sabalenka zu den ganz heissen Titel-Anwärterinnen «Down Under». Bencic kann immerhin von sich behaupten, der Belarussin als erste Spielerin an den Australian Open mehr als 5 Games abgenommen zu haben.
Trotzdem bleibt der fade Nachgeschmack, dass Bencic bei Grand-Slam-Turnieren der ganz grosse Exploit weiter verwehrt bleibt – dabei hätten Form und Voraussetzungen in Australien heuer gepasst. So wartet sie in Melbourne (wie übrigens auch an den French Open und in Wimbledon) weiter auf den erstmaligen Einzug unter die letzten 8. Ihr bestes Abschneiden an einem Major-Turnier bleibt das Erreichen der Halbfinals an den US Open 2019.