Dominic Thiem fasste sich immer wieder an den Bauch und blickte verzweifelt zu seiner Box. «Es kommt nichts raus», rief der US-Open-Champion von 2020 zweimal. Dann lehnte er sich geschwächt von Magenproblemen aufs Netz des Louis Armstrong Stadiums in New York und gab schliesslich auf.
So happy Thiem am Montag (Ortszeit) nach seinem ersten Matcherfolg bei einem Grand-Slam-Turnier seit mehr als zwei Jahren gewesen war, so bitter fiel der Abgang des Österreichers nach dem Zweitrundenduell gegen den US-Amerikaner Ben Shelton aus, dem er beim Stand von 6:7 (1:7), 0:1 die Hand reichen musste. Die obligatorische Pressekonferenz konnte der 29-Jährige anschliessend schwer geschwächt nicht mehr absolvieren.
Erst Handgelenk und Kopf, jetzt Magen
«Wir wissen leider selbst noch nicht genau, was es ist. Es geht ein Magenvirus hier auf der Anlage um», sagte Moritz Thiem, Bruder und Manager des einstigen Weltranglistendritten, laut der österreichischen Kronenzeitung. «Dominic hatte sich vor dem Match übergeben müssen und hat dann Mitte des ersten Satz Bauchkrämpfe bekommen. Die sind dann so stark geworden, dass es einfach nicht mehr weiterging.»
Für Thiem ist es der nächste Rückschlag auf seinem beschwerlichen Weg zurück zu alter Klasse. Nach seinem grössten Karriereerfolg vor drei Jahren in New York im Final gegen Alexander Zverev hat er seinen 17 Turniererfolgen keinen weiteren mehr hinzufügen können. Wegen einer anhaltenden Handgelenkverletzung fiel er in der ATP-Rangliste zwischenzeitlich bis auf Platz 352 zurück, auch mentale Probleme setzten ihm zu.
Jetzt soll sich Thiem erholen, bevor er den nächsten Anlauf nimmt.