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Experten über Wimbledon-Final Ideen beim Matchball und die Krux mit den Tiebreaks

Die Tennis-Legenden Mats Wilander und Pat Cash äussern sich zu Federers Niederlage, dem Modus und entscheidenden Punkten.

Auch wenn sie aus eigener Erfahrung wissen, wie sich der Gewinn eines Grand-Slam-Titels anfühlt, kamen Mats Wilander und Pat Cash nach dem Wimbledon-Final nicht mehr aus dem Schwärmen heraus. Eine unglaubliche Partie sei es gewesen, das Niveau auf schwindelerregend hohem Niveau, die Dramatik sowieso, staunte der Schwede.

Vor Cashs finalem fatalistischem Resümee («Jemand muss halt verlieren!») äusserten die beiden Tennis-Legenden ihre Gedanken zu folgenden Punkten:

Federers vergebene Matchbälle

  • Wilander: «Beim ersten Matchball hat er einen taktischen Fehler gemacht. Federer hatte zuvor 2 Asse geschlagen und versuchte, Nummer 3 folgen zu lassen. Er hätte beim Service mit Slice Djokovics Vorhand suchen können – den schwierigsten Return. Dann wäre die Möglichkeit, den Ballwechsel zu diktieren, gekommen. Entweder mit der Vorhand oder mit der Rückhand crosscourt – seinem besten Schlag.»
  • Cash: «Da war er etwas angespannt, was menschlich ist. Ich wäre auch ans Netz gegangen und hätte Djokovic zu einem guten Passierball gezwungen. In der Mitte des 5. Satzes waren beide Spieler extrem nervös. Dann fanden sie wieder besser ins Spiel und das Niveau war wieder unglaublich. In allen 3 Tiebreaks machte Federer Fehler, die ihm sonst nicht passieren – sehr ungewöhnlich.»

Der neue Modus (Tiebreak im 5. Satz bei 12:12)

  • Wilander: «Ein Tiebreak bei 12:12 ergibt für mich keinen Sinn. Natürlich wollen wir weiterhin solche Dramen erleben. Aber wieso nicht bereits bei 6:6? Ich schliesse mich aber auch Pat Cash an, der sagt: Im Final soll der 5. Satz ausgespielt werden. Im Tennis geht es nicht wie im Basketball darum, jeden einzelnen Punkt zu gewinnen. Federer ist ganz offensichtlich stärker, wenn im ‹normalen› Modus gespielt wird.»
  • Cash: «Djokovic spielte in den Kurzentscheidungen grossartiges Tennis. Das reicht dann schon, um den Unterschied auszumachen. Während des Turniers finde ich den neuen Modus super, der Final sollte jedoch nicht auf diese Art entschieden werden.»

Sendebezug: SRF zwei, sportlive, 14.07.2019, 14:45 Uhr

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