«Aus der Schweiz, aber geliebt in der ganzen Welt» – auch wer den Melbourne-Final nicht gesehen hatte, wusste wohl, wer soeben angekündigt worden war: Roger Federer hatte mit seinem 20. Major-Titel sein Denkmal mit einer weiteren Goldschicht überzogen.
Die Zahl 20 als ständiger Begleiter
«Es war ein langer Tag», blickte der Baselbieter auf die Stunden vor dem Endspiel zurück. Der Final hatte erst um 19:30 Uhr Ortszeit begonnen. Sowieso sei er den ganzen Tag nervös gewesen: «Heute war das Problem, dass ich konstant daran gedacht habe: ‹Ich könnte die 20 erreichen›», so Federer. Er habe beide möglichen Szenarien – Sieg und Niederlage – im Kopf mehrmals durchgespielt.
Nach dem grossartigen letzten Jahr stehe ich wieder hier – unglaublich.
«Nach dem grossartigen letzten Jahr stehe ich wieder hier – unglaublich», so der Triumphator mit tränenerstickter Stimme. Er erwähnte auch, wie sehr er Land und Leute in Australien schätze: «Es ist hier immer ein Tennisfest.» Mit dem abschliessenden Satz an sein Team – «I love you guys!» – liess Federer seinen Emotionen freien Lauf.
Was Roger hier wieder gezeigt hat, ist unfassbar.
Für Marin Cilic geht es trotz der schmerzlichen Niederlage weiter aufwärts: Der Kroate macht im ATP-Ranking einen Sprung von Rang 6 auf 3. Im Platzinterview zeigte er sich gefasst: «Was Roger hier wieder gezeigt hat, ist unfassbar. Ich freue mich auf viele weitere Auftritte in Australien», so der 29-Jährige. Auch er misste es nicht, die australische Mentalität zu loben: «Ihr seid so freundlich», betonte Cilic.
Sendebezug: SRF zwei, sportlive, 28.1.2018, 9:10 Uhr