- Karolina Muchova (WTA 43) ringt Aryna Sabalenka (WTA 2) im Halbfinal der French Open nach über 3 Stunden mit 7:6 (7:5), 6:7 (5:7), 7:5 nieder.
- Im Entscheidungssatz wehrt die Tschechin beim Stand von 2:5 einen Matchball ab und schafft mit 5 Games in Serie die grosse Wende.
- Bei ihrer Major-Final-Premiere trifft Muchova am Samstag auf Iga Swiatek (WTA 1).
Tennis ist schon eine verrückte Sportart. Beim Stand von 5:2 im 3. Satz dürfte Aryna Sabalenka bereits überlegt haben, was sie im Anschluss im Siegerinterview erzählen möchte. Es sollte jedoch umsonst sein. Karolina Muchova wehrte bei 30:40 einen Matchball mit einem Winner ab und jubelte 18 Minuten später über den grössten Sieg ihrer Karriere.
Hochklassig und dramatisch gleichermassen
Dabei hatte die tschechische Herausforderin nach dem kassierten Break zum 2:4 im Entscheidungssatz Anzeichen von Resignation gezeigt. Kein Wunder, bei dieser Intensität während über 3 Stunden. Die beiden Spielerinnen machten auf Court Philippe Chatrier beste Werbung für das Frauen-Tennis und begeisterten das Publikum Mal um Mal mit hochklassigen Ballwechseln.
Der abgewehrte Matchball bei 2:5 setzte bei Muchova nochmals Energie frei, auf der anderen Seite kam Sabalenka aus dem Rhythmus, Zweifel machten sich plötzlich breit. Die Aussenseiterin vermochte diese Unsicherheit bei der Favoritin auszunützen und meldete sich mit dem Servicedurchbruch zum 4:5 definitiv zurück.
Premiere für Muchova
Bereits in den ersten beiden Durchgängen hatten sich die beiden Widersacherinnen nichts geschenkt. Muchova sicherte den 1. Satz im Tiebreak, Sabalenka den 2. – ebenfalls in der Kurzentscheidung.
Während die Siegesserie der diesjährigen Australian-Open-Championne aus Belarus nach 12 Erfolgen de suite ein Ende findet, steht Muchova erstmals überhaupt in einem Grand-Slam-Final. In der Weltrangliste wird die regelmässig von Verletzungen ausgebremste Tschechin nach Roland Garros einen grossen Sprung machen und mit Sicherheit wieder in den Top 20 anzutreffen sein.
Im Final am Samstag trifft Muchova auf die Weltnummer 1 Iga Swiatek.