Die Top-10-Spieler
- Thiago Seyboth Wild (BRA/ATP 172) s. Daniil Medwedew (RUS/ATP 2) 7:6 (7:5), 6:7 (6:8), 2:6, 6:3, 6:4
- Casper Ruud (NOR/ATP 4) s. Elias Ymer (SWE/ATP 155) 6:4, 6:3, 6:2
- Holger Rune (DEN/ATP 6) s. Christopher Eubanks (USA/ATP 74) 6:4, 3:6, 7:6 (7:2), 6:2
- Taylor Fritz (USA/ATP 8) s. Michael Mmoh (USA/ATP 123) 6:2, 6:1, 6:1
Die Titelhoffnungen von Daniil Medwedew bei den French Open sind schon in der 1. Runde zerplatzt. Der frühere Weltranglisten-Erste aus Russland scheiterte an seiner kniffligen Auftakthürde und musste sich dem mutigen brasilianischen Qualifikanten Thiago Seyboth Wild in 5 Sätzen geschlagen geben. Nach seinem 1. Sandplatz-Titel beim Masters in Rom war Medwedew als Mitfavorit nach Paris gereist. Der Russe hatte in dieser Saison bereits 5 Turniersiege gefeiert und sich wieder auf Platz 2 der Weltrangliste vorgekämpft.
Seyboth Wild (23), Nummer 172 der Welt und erstmals im Hauptfeld in Paris, zeigte sich aber schon zuletzt auf der Challenger-Tour in guter Form, zudem ist Sand nicht die Lieblingsunterlage von Medwedew. «Es war ein hartes Match. Ich glaube nicht, dass ich so schlecht gespielt habe, aber er war einfach gut. Ich bin sehr enttäuscht», sagte Medwedew, während sein Gegner jubeln durfte: «Ich habe Daniil als Jugendlicher zugesehen – es ist ein Traum, solche Spieler auf diesem Court zu schlagen», so Seyboth Wild.
Casper Ruud hat das Turnier mit einem klaren Dreisatzerfolg auf Court Suzanne-Lenglen lanciert. In der 1. Runde musste der Norweger, der im letzten Jahr in Roland Garros erst im Final an Rafael Nadal gescheitert war, nicht sein bestes Tennis abrufen. Obwohl er ein negatives Verhältnis von Gewinnschlägen zu Fehlern (28:34) auswies, vermochte ihn sein schwedischer Gegner Elias Ymer nicht ernsthaft in Bedrängnis zu bringen. Nach etwas mehr als zwei Stunden stand der Auftaktsieg Ruuds fest.
Auch der mit grossen Ambitionen gestartete Däne Holger Rune zog nach einem Viersatzsieg gegen Christopher Eubanks in die 2. Runde ein. Erst im 4. Durchgang liess die Gegenwehr des US-Amerikaners nach, und Rune gewann das Duell mit Doppelbreak. «Es war ein schwieriger Start. Ich musste mich ans Spiel von Christopher Eubanks gewöhnen – aber Roland Garros ist eines meiner liebsten Turniere, ich würde alles dafür tun, um hier ins Spiel zu finden», so Rune im Platz-Interview.
Nicht aufhalten liess sich Taylor Fritz . Der US-Amerikaner brauchte im Duell gegen seinen gleichaltrigen Landsmann Michael Mmoh nur gerade 94 Minuten, um einen diskussionslosen Startsieg zu feiern. Der 8. der Weltrangliste gab gegen den 25-Jährigen nur 4 Games ab.
Zverevs gelungene Rückkehr
Alexander Zverev (ATP 27) hat 361 Tage, nachdem er im Paris-Halbfinal gegen Nadal umgeknickt war und sich eine schwere Knöchelverletzung zugezogen hatte, seine 1. Runde gegen den Südafrikaner Lloyd Harris (ATP 294) erfolgreich gestaltet. Der Deutsche setzte sich in drei Sätzen mit 7:6 (8:6), 7:6 (7:0), 6:1 durch und trifft am Donnerstag auf den Slowaken Alex Molcan. Mit seinem Spiel war der 26-Jährige nicht vollauf zufrieden, freute sich aber über die Unterstützung des Publikums auf dem Court. «Es ist toll, zurück zu sein. Ich hatte mir das Turnier fett im Kalender angestrichen», sagte Zverev im Interview.
Monfils begeistert Paris
Um 00:15 Uhr Ortszeit und nach einem veritablen Fünfsatz-Krimi zog Gaël Monfils in die 2. Runde der French Open ein. Der Pariser Publikumsliebling, in der Weltrangliste mittlerweile auf Platz 394 abgerutscht, setzte sich gegen den Argentinier Sebastian Baez (ATP 42) 3:6, 6:3, 7:5, 1:6 und 7:5 durch. Dabei war er im Entscheidungssatz nur einen Punkt von einem 0:5-Rückstand entfernt. Doch trotz Krämpfen kämpfte sich der 36-jährige Franzose mit Unterstützung des Publikums zurück. Monfils, der nach dem Viertelfinal-Einzug 2022 an den Australian Open von einer langwierigen Fersenverletzung ausser Gefecht gesetzt worden war, wertete den Match als «einen der zwei besten» seiner Karriere.