Zum Inhalt springen

Fritz ein Quäntchen zu stark Strickers US-Open-Reise endet im Achtelfinal

  • Dominic Stricker (ATP 128) kann seinem US-Open-Märchen kein weiteres Kapitel hinzufügen. Er verliert den Achtelfinal gegen Taylor Fritz (ATP 9) 6:7 (2:7), 4:6, 4:6.
  • Der US-Amerikaner zeigt sich in den entscheidenden Momenten abgebrühter und steht ohne Satzverlust im Viertelfinal.
  • Stricker wird in der Weltrangliste dennoch erstmals in die Top 100 vorrücken.

Fast schon wie Stan Wawrinka forderte Dominic Stricker das Publikum auf, etwas Lärm zu machen, als er sich bei 4:4 im 3. Satz mit einer wuchtigen Vorhand einen Spielball erarbeitet hatte. Der Geräuschpegel in der Louis Armstrong Arena schwoll auch tatsächlich noch einmal an, obwohl das Publikum natürlich dem Kalifornier Taylor Fritz die Daumen drückte.

Strickers Ausbruch war allerdings das letzte Aufbäumen in diesem Achtelfinal. Wenig später gelang Fritz das entscheidende Break zum 5:4. Nach 2:13 Stunden landete dann eine letzte Vorhand von Stricker im Netz. Der Fehler besiegelte die Dreisatzniederlage des Schweizers.

Für verpasste Chancen teuer bezahlt

Die verhältnismässig geringe Spieldauer (in den beiden Runden zuvor hatte der Berner zusammen gut siebeneinhalb Stunden kämpfen müssen) täuscht über die Kräfteverhältnisse hinweg. Stricker verkaufte seine Haut teuer und agierte aggressiv, war aber in den entscheidenden Momenten nicht ganz so auf der Höhe wie sein Gegner, der 3 von 4 Breakchancen verwerten konnte.

Besonders die ersten beiden Sätze hätte der 21-jährige Berner in andere Bahnen lenken können. Nachdem er 3:5 in Rückstand geraten war, kam er noch einmal zurück und besass zwei Breakmöglichkeiten zum 6:5, die er aber beide ausliess. Im Tiebreak des Startdurchgangs zeigte sich Fritz dann abgebrüht.

Duplizität der Ereignisse wenig später: Stricker nahm bei seiner einzigen Chance auf einen Servicedurchbruch im 2. Durchgang volles Risiko, verzog aber die Vorhand beim Return. Fritz machte es im Game danach besser und ging mit 3:2 in Führung.

Physische Probleme im 3. Satz

Dass Stricker beim zweiten Kräftemessen mit einem Top-10-Spieler in dieser Woche (in der 2. Runde hatte er sich gegen Weltnummer 7 Stefanos Tsitsipas durchgesetzt) nicht mehr ganz frisch war, dürfte bei der hohen Luftfeuchtigkeit in New York auch eine Rolle beim Ausgang der Partie gespielt haben.

Bei 1:1 im dritten Durchgang musste sich der Berner am rechten Oberschenkel behandeln lassen. Im Gegensatz zu Fritz, der auch im 4. Spiel ohne Satzverlust blieb, hatte Stricker in seinen 6 Partien vor dem Achtelfinal (inklusive Qualifikation) Schwerstarbeit verrichten müssen.

Lob vom Gegner

«Ich wusste, dass es hart werden würde. Er hat ein paar sehr gute Spieler geschlagen. Es war vor allem ein physischer Kampf, ausserdem servierte er sehr gut», lobte Fritz, der in seinem ersten US-Open-Viertelfinal auf Novak Djokovic trifft , seinen Widersacher nach der Partie.

Stricker wird als Lohn für seine starken Auftritte in Flushing Meadows in der Weltrangliste erstmals in die Top 100 vorrücken.

US Open

Livestream auf srf.ch/sport, 04.09.2023, 00:05 Uhr ; 

Meistgelesene Artikel