3 Monate vor dem geplanten Start ist das Aus offiziell besiegelt: Wimbledon 2020 fällt ins Wasser. Die 134. Auflage des Grand-Slam-Turniers an der Church Road kann aufgrund der Coronavirus-Pandemie nicht stattfinden. Dies gaben die Organisatoren am Mittwoch nach einer Krisensitzung bekannt.
Der Rasenklassiker in London hätte zwischen dem 29. Juni und dem 12. Juli über die Bühne gehen sollen. Nun findet das seit 1877 ausgetragene Turnier erstmals seit dem Zweiten Weltkrieg gar nicht statt.
Verschiebung keine Option
Eine Verschiebung wie bei den French Open, die ab dem 20. September ausgetragen werden sollen, wäre in Wimbledon aufgrund des Belags deutlich komplizierter gewesen. Bei Feuchtigkeit und niedrigeren Temperaturen wird der Rasen schnell rutschig. Zudem verfügen nur die zwei Hauptcourts über schliessbare Dächer und Flutlichtanlagen.
«Wir haben uns den Entscheid nicht leicht gemacht», sagte Ian Hewitt, der Vorsitzende des All England Lawn Tennis Club, zur Absage. Mit den Vorbereitungen für die Austragung im Sommer hätte demnächst begonnen werden müssen. Die Organisatoren erklärten, sie hätten verantwortungsbewusst handeln müssen, um die grosse Anzahl von Personen, die für die Vorbereitung erforderlich seien, vor Risiken zu schützen.
Unterbruch verlängert: Keine Rasenturniere
Aufgrund der Coronavirus-Pandemie ist zudem unklar, ab wann auf der Tour überhaupt wieder gespielt werden kann. Zeitgleich mit der Wimbledon-Absage wurde bekannt, dass die ATP- wie auch die WTA-Tour ihre Pausen vorerst bis zum 13. Juli verlängern. Damit fällt die komplette Rasensaison aus.
Betroffen sind bei den Männern unter anderem Stuttgart, Halle und Queen's, bei den Frauen wären beispielsweise die Turniere in Birmingham und Eastbourne geplant gewesen.
Roger Federer, der sich derzeit von einer Knieoperation erholt, hätte auf die Rasensaison hin auf die Tour zurückkehren wollen. Der Wimbledon-Rekordsieger wäre bei der Austragung 2021 an der Church Road fast 40-jährig – schrieb aber auf Instagram als Reaktion auf die Absage: «Ich kann es kaum erwarten, nächstes Jahr zurückzukommen!»