An seine erste French-Open-Teilnahme hat Heinz Günthardt ganz spezielle Erinnerungen. 1976 durfte er in Paris erstmals die Qualifikation bestreiten. Etwas überraschend gewann Günthardt die ersten beiden Matches und war drauf und dran, sich ein Ticket fürs Hauptfeld zu ergattern.
Ich hatte keine andere Wahl, als für die gesamte Nacht den horrenden Stundenpreis zu bezahlen.
Das Problem: Der aufstrebende Newcomer hatte nicht mit zwei Siegen gerechnet und sein Hotel nur für zwei Nächte gebucht. Die Suche nach einer Unterkunft gestaltete sich als schwierig, sämtliche Hotels waren ausgebucht. Günthardt landete schliesslich in einer Pension am «Bois de Boulogne» – mitten im Rotlicht-Milieu.
Viel Lärm, wenig Schlaf
So staunte der damals 17-Jährige nicht schlecht, als ihn die Frau an der Rezeption fragte, für wie viele Stunden er das Hotel denn buchen wolle. «Ich hatte keine andere Wahl, als für die gesamte Nacht den horrenden Stundenpreis zu bezahlen», blickt der Zürcher lachend zurück.
Geschlafen hat Günthardt wenig überraschend alles andere als gut. «Ständig gingen Leute ein und aus, ich habe kein Auge zugetan.» Keine ideale Vorbereitung für eine wichtige Partie. Die Quittung folgte prompt: Günthardt verlor in der letzten Quali-Runde und verpasste damit den Vorstoss ins Hauptfeld.
Sendebezug: SRF zwei, sportlive, 1.6.17, 12:55 Uhr