Resultate
Sabine Lisicki (WTA 24) war in ihrem 1. Grand-Slam-Endspiel nervlich bis weit in den 2. Satz hinein total überfordert. Sie spielte hypernervös und beging zahlreiche unerzwungene Fehler. Im 2. Satz beim Stand von 1:3 stiegen ihr nach einem ihrer 5 Doppelfehler gar Tränen in die Augen.
Lisicki fing sich zu spät
Erst bei 1:6, 1:5 und Vorteil Bartoli vermochte sich die leicht favorisierte Deutsche zu fangen. Sie wehrte 3 Matchbälle ab und gewann anschliessend 3 Spiele in Serie. Die Berlinerin zeigte nun endlich jenes Tennis, mit dem sie im Turnierverlauf unter anderem die Weltnummer 1 Serena Williams ausgeschaltet hatte.
Doch Lisickis Aufbäumen kam zu spät. Marion Bartoli (WTA 15) erspielte sich die Matchbälle 4 bis 6 und nutzte gleich ihre 1. Chance mit einem Ass. Für die 28-Jährige ist es der insgesamt 8. WTA-Titel und der mit Abstand wichtigste. Für ihren Triumph kassierte sie das Rekord-Preisgeld von 1,86 Millionen Euro. Bartoli gab im gesamten Turnierverlauf keinen einzigen Satz ab.
Bartoli war nervenstärker
«Marion hat verdient gewonnen. Ihr kam sicher entgegen, dass sie schon einmal einen Wimbledon-Final bestritten hatte», sagte Lisicki im Platzinterview unter Tränen. Sie sei überwältigt gewesen von der ganzen Situation, gab die Deutsche zu.
Bartoli hatte ihre Nerven in der Tat besser unter Kontrolle und gewann nach dem 0:1 im 1. Satz 6 Games in Serie und nach dem 0:1 im 2. Umgang 5 Games in Folge. 2007 hatte Bartoli im Endspiel gegen Venus Williams verloren.
Das deutsche Warten geht weiter
Sie sei überglücklich, diese Trophäe in den Händen zu halten, sagte Bartoli. «Davon habe ich geträumt, seit ich 6 Jahre alt war.» Mit ihrem Sieg verhinderte die Französin mit dem unkonventionellen Aufschlag den 1. deutschen Wimbledon-Sieg seit Steffi Graf vor 17 Jahren.