Resultate
- Kumkhum (WTA 124) spielt von A bis Z einen phantastischen Match und schlägt nicht weniger als 30 Winner.
- Bencic will das Spiel diktieren, aber Kumkhum lässt sie nicht.
- Nach Bencics 1:6, 3:6-Niederlage sind alle Schweizerinnen in Melbourne ausgeschieden.
Es war sinnbildlich: Im letzten Game schlug Belinda Bencic beim 1. Punkt den Ball ohne Not ins Netz. Der Frust musste raus und deshalb flog der Schläger. Zuerst knallte Bencic das Racket auf den Boden, danach auf die Spielerbank. Dafür kassierte sie vom Stuhlschiedsrichter eine Verwarnung.
Die wundersame Wende wollte danach auch nicht mehr gelingen. Zwar wehrte Bencic 3 Matchbälle in Serie ab, beim 4. schlug sie einen einfachen Rückhandball aber ins Netz. Es war ihr 29. und letzter unerzwungener Fehler.
Kumkhum diktiert ...
Das Out von Bencic kam ohne Ansage. Sie, die in diesem Jahr so brillant aufgespielt und vor zwei Tagen Venus Williams geschlagen hatte, war als grosse Favoritin gegen Luksika Kumkhum ins Spiel gegangen. Und nach einem frühen Break zum 1:0 – begünstigt durch 4 Kumkhum-Fehler – schien die Partie einen normalen Verlauf zu nehmen.
Doch die thailändische Qualifikantin hatte etwas dagegen. Sie steckte den Fehlstart locker weg und dominierte Bencic fortan. Es war nicht die Schweizerin, die drückte und diktierte. Die 20-Jährige war vielmehr diejenige, die reagieren musste. Und das behagt Bencic nicht.
... und Kumkhum jubelt
Kumkhum punktete immer wieder mit ihrer starken, beidhändigen Rückhand und überzeugte auch am Netz. Die 24-Jährige gewann 6 Games in Serie zum Satzgewinn. Auch das epische 5. Game im 2. Satz beim Stand von 2:2, das 8 Mal über Einstand ging und über 10 Minuten dauerte, krallte sich die Aussenseiterin.
Es sollte die Vorentscheidung sein. Bencic verkürzte zwar noch einmal auf 3:4, doch nach 78 Minuten jubelte Kumkhum. Und zwar verdient. Ihr war wahrlich eine ausserordentliche Partie geglückt.
Unten
Sendebezug: SRF zwei, sportlive, 17.1.18, 02:40 Uhr