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Es gibt nur einen Favoriten für die French Open.
Legende: Schneller als sein Schatten? Es gibt nur einen Favoriten für die French Open. Reuters

Grand-Slam-Turniere Der Favorit

Am Sonntag beginnt mit den French Open in Paris das zweite Grand-Slam-Turnier des Jahres. Wer wird die «Coupe des Mousquetaires» am 9. Juni in die Höhe stemmen? Für SRF-Kommentator Stefan Bürer gibt es nur einen Spieler, der die Favoritenrollen bekleidet.

Als er am 5. Februar auf die Tour zurückkehrte, waren die Zweifel gross. Wie lange würde er, der traditionelle Langsamstarter, brauchen, um nach 7 Monaten Zwangspause wieder Tritt zu fassen? Würde er, der Grübler, überhaupt einigermassen mithalten können? Würden seine Knie, diese chronische Schwachstelle in seinem Erfolgssystem, halten? Und, die wichtigste aller Fragen: Würde er je wieder der Alte werden?

Ruhig und zurückhaltend

Nun ist es ja so, dass nicht nur wir Zweifler, sondern auch er selber sich all diese Fragen gestellt haben dürfte. Wahrscheinlich sogar öfter als wir alle zusammen. Denn er ist von Haus aus nicht gerade mit einem Übermass an Selbstvertrauen gesegnet. Auf dem Platz muss er sich dieses immer wieder von neuem erarbeiten. Und daneben ist er ein ruhiger, zurückhaltender, fast schon scheuer Zeitgenosse. Einer, der nach jedem neuen Erfolg staunend auf den Pokal blickt, weil er in der eigenen Wahrnehmung doch eigentlich gar nicht so gut ist.

Echte Bescheidenheit

So gesehen ist es eben nur zum Teil Koketterie, wenn er vor jedem wichtigen Spiel erklärt, warum doch eigentlich er der Aussenseiter sei. Und dann nach jedem gewonnenen wichtigen Match meint, der Gegner habe sicher nicht seinen besten Tag erwischt und er habe zudem auch etwas Glück gehabt. Diese Bescheidenheit mag mit der Zeit nerven, sie ist aber Ausdruck seiner sehr zurückhaltenden Persönlichkeit. Mit anderen Worten: Der Kerl kann gar nicht anders.

Stefan Bürer

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Unser Mann in Paris. Bürer wird ab Montag zusammen mit Heinz Günthardt täglich die Spiele bei den French Open für SRF kommentieren.

Formidable Bilanz

Seit dreieinhalb Monaten ist er nun zurück und hat alle eingangs gestellten Fragen mit «Ja» beantwortet. Seine Bilanz: 8 Turniere gespielt, 8 Mal den Final erreicht, 6 davon gewonnen. 36 Siege, 2 Niederlagen. Keiner hat in diesem Jahr (das er ja im Gegensatz zur Konkurrenz erst nach den Australian Open begonnen hatte) öfter gespielt und gesiegt. Ob er (oder besser, seine Knie) diese erstaunliche Pace durchsteht? Die Erfahrung aus den letzten Jahren sagt: nein. Aber bei einem wie ihm weiss man nie.

Titel Nummer 8 in Reichweite

Zumindest für ein Turnier wird es aber auf jeden Fall noch reichen. Dieses Turnier steht kurz bevor. Es ist das wichtigste auf Sand und er hat es schon 7 Mal gewonnen. Er wird es wohl auch noch ein 8. Mal gewinnen (auch wenn er auf entsprechende Fragen sicher Argumente finden wird, weshalb das eigentlich gar nicht möglich sei). Ich würde Ihnen auf jeden Fall den guten Rat geben, nicht gegen ihn zu wetten. Von wem ich spreche? Nun, es ist einer aus den Top 4, und es ist nicht Djokovic, nicht Murray und auch nicht Federer. Aber auf jeden Fall auch ein verdammt guter Tennisspieler.

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