Resultate
Roger Federer versuchte alles, spielte wie in den Runden zuvor überzeugend, variantenreich und konnte sich zumeist auch auf seinen Service verlassen. Auch kämpferisch bot der Schweizer eine formidable Vorstellung. So machte er beispielsweise im 4. Satz einen 2:5-Rückstand wett, wehrte dabei einen Matchball ab und erzwang einen Entscheidungsumgang.
Doch Novak Djokovic erholte sich von der kurzen Baisse, packte nochmals sein allerbestes Tennis aus und rang den Schweizer in der packenden, intensiven und mit dramatischen Momenten durchsetzten Partie in 5 Sätzen nieder.
Titel Nummer 7 - und die Nummer 1
Nach 3:56 Stunden verwertete der Serbe seinen 2. Matchball zum 6:7 (7:9), 6:4, 7:6 (7:4), 5:7, 6:4-Sieg. Die Entscheidung hatte er mit einem Break im letzten Game herbeigeführt. Für Djokovic ist es in Wimbledon nach 2011 der 2. Turniererfolg und der 7. Triumph auf Major-Stufe. Und: Erstmals seit September 2013 wird Djokovic am Montag wieder die Nummer 1 im ATP-Ranking sein.
Federer verpasste in seinem 9. Final an der Church Road den 8. Titel. Als Verlierer musste er nur gegen Rafael Nadal 2008 und nun gegen Djokovic vom Feld. Zudem wäre er mit einem Sieg alleiniger Rekordhalter in Wimbledon geworden. Nun bleibt er mit 7 Erfolgen auf einer Stufe mit Pete Sampras (USA) und William Renshaw (Gb). Seinen bislang letzten von insgesamt 17 Grand-Slam-Siegen hat Federer 2012 in Wimbledon gewonnen.
Federer als Entfesselungskünstler
Die beiden Kontrahenten zeigten während den knapp 4 Stunden exzellentes Tennis. Im ersten Satz konnte Federer im Tie-Break in extremis zwei Satzbälle seines Gegners abwehren und den Umgang sogar noch für sich entscheiden. Doch Djokovic wurde nun noch stärker und steigerte sich auch im Vergleich zu den Runden zuvor, in denen er selten überzeugen konnte. Mit 6:4 und 7:6 gingen die Durchgänge 2 und 3 an ihn.
Der 4. Umgang bot dann pures Spektakel, ja Dramatik. Hatte es in den ersten 3 Sätzen nur ein Break gegeben, folgten nun 5 Servicedurchbrüche. Djokovic zog auf 5:2 davon, konnte aber seinen 1. Matchball nicht nutzen. Im Stile des grossen Champions sicherte sich Federer die nächsten 5 Games und den Satz.
Das fesselnde Duell ging in den finalen Umgang. Federer hatte bei 3:3 als Erster einen Breakball, ohne zu reüssieren. Letztlich war es aber Djokovic, der seinem Gegenüber im 10. Game den Service abnehmen konnte - zum 6:4, zum Sieg.