Resultate
«In meiner Jugend gab es ausser Tennis nichts im Leben», meinte der heute 31-jährige Dimitri Tursunow einst in einem Interview. Vom ehrgeizigen Vater im Alter von 12 Jahren in eine US-Tennisakademie geschickt, sah sich der junge Dimitri so unter Druck, dass er zum Frühstück täglich Karotten ass in der Hoffnung, auf dem Court den Ball besser sehen zu können.
Verletzungsgeprägte Karriere
Trotz väterlicher Hoffnungen und trotz enormer Schlagkraft hat es dem 1,85-m-Mann nie an die Weltspitze gereicht (bestes Karriere-Ranking ATP 20, aktuell 32). Das liegt sowohl an seiner Verletzungsanfälligkeit (vor allem Rücken und Fussgelenke haben ihn oft zu mehrmonatigen Pausen gezwungen) als auch an der Tatsache, dass er mit dem Druck auf dem Platz schlecht zurecht kommt.
Legendärer Davis-Cup-Erfolg
«Je älter du wirst, umso mehr schnürt es dich ein. Denn du realisierst, wie wichtig jeder Punkt ist», gesteht Tursunow, der seine Launen - von spielfreudig über genervt bis resigniert - auf dem Court auch auslebt. Nur bei seinem wohl grössten Sieg hielten die Nerven stand: Im Davis-Cup-Halbfinal 2006 gegen die USA schlug er Andy Roddick im 5. Satz 17:15, brachte Russland in den Final und feierte dort den 2. russischen Davis-Cup-Erfolg.
4 Spiele, 4 Niederlagen
An diese Zeiten konnte Tursunow bisher nicht anknüpfen. Den letzten seiner 7 ATP-Turniersiege (alle auf Stufe ATP 250) feierte er 2011 in s'Hertogenbosch. Heuer hat er noch keinen Top-20-Spieler geschlagen.
Federer: «Ein bisschen verrückt»
Auch gegen Roger Federer zog er im März in Indian Wells mit 6:7, 6:7 den Kürzeren - zum 4. Mal im 4. Duell. Federer erinnert sich: «In Indian Wells stand er recht weit hinten, er spielte mit etwas mehr Vorsicht als früher. Ein solches Spiel könnte es auch jetzt geben. Aber wer so draufschlägt wie er, muss ein bisschen verrückt sein. Und er ist so. Ein witziger Typ.»