Resultate
Seit 2004 hatte es Roger Federer an den Australian Open immer bis mindestens in die Halbfinals geschafft. 2015 bedeuete bereits die 3. Runde Endstation - gegen einen Gegner, der ihm zuvor keine Mühe bereitet hatte.
Viele Fehler bei Federer
Zehnmal sind sich Federer und Andreas Seppi (It) vor dem Duell in Melbourne gegenübergestanden. Und zehnmal hiess der Sieger Federer. Der Schweizer gab dabei nur einen Satz ab. Im 11. Aufeinandertreffen lief aber alles anders.
Federer konnte zu keinem Zeitpunkt sein Spiel aufziehen, wirkte unsicher und beging ungewohnt viele Eigenfehler. Seppi war vor allem zu Beginn der bessere Akteur und zwang Federer immer wieder zu langen Grundlinien-Duellen, die meistens an den Italiener gingen. Alleine im ersten Durchgang produzierte Federer nicht weniger als 17 unerzwungene Fehler.
«Der 2. Satz hat mir das Genick gebrochen»
Seppi gelang das entscheidende Break zum 5:4 - zu null notabene. Auch der 2. Satz sollte für Federer keine Besserung bringen. Die Breakrückstände zum 1:2 und 4:5 konnte er zwar umgehend wieder wettmachen. Aber vor allem beim 2. Servicedurchbruch benötigte der 33-Jährige mit einem Netzroller viel Glück. Im Tiebreak führte Federer 5:3, ehe Seppi mit 4 Punkten in Folge den Sack zumachte.
Für Federer war der Verlust des 2. Satzes die Vorentscheidung in der Partie: «Diesen Durchgang zu verlieren, hat mir das Genick gebrochen», sagte er auf der anschliessenden Pressekonferenz.
Die Partie blieb in der Folge umkämpft und Federer konnte seine Fehlerquote nicht entscheidend senken (am Ende verzeichnete er über 50 «unforced errors» und 9 Doppelfehler). Dank des Sevicedurchbruchs zum 2:1 ging der 3. Umgang dennoch an den 17-fachen Grand-Slam-Sieger.
Federer hadert
Auch im 4. Satz lieferten sich Federer und Seppi ein Duell auf Augenhöhe. Und mit zunehmender Matchdauer begann der Schweizer auch immer mehr zu hadern und seinen Unmut in lauten Selbstgesprächen kundzutun. Weil beide ihre Aufschläge halten konnten, musste erneut das Tiebreak entscheiden.
Und dort hatte Federer alle Vorteile auf seiner Seite: Er führte dreimal mit Minibreak, gab beim Stand von 5:4 aber beide Aufschläge ab. Der Matchball war sinnbildlich für Federers unsicheren Auftritt: Anstatt einen Angriff von Seppi am Netz mit der Rückhand zu vollieren, liess er den Ball durch. Doch dieser landete auf der Linie und besiegelte Federers Out nach knapp 3 Stunden.
Sendebezug: SRF zwei, «sportlive», 23.01.2015, 04:45 Uhr