Alleine Roger Federer kommt in seiner beispiellosen Karriere auf mittlerweile 41 Halbfinal-Teilnahmen. Mit Martina Hingis und Stan Wawrinka haben wir zwei weitere Ausnahmeathleten, welche die Fans in den letzten 20 Jahren mit ihren Grosserfolgen begeistert haben. Wie also sollte es uns gelingen, eine Halbfinal-Teilnahme einer Schweizerin angemessen zu würdigen?
«Viele Leute verstehen heute nicht mehr, was es bedeutet, in einer Weltsportart solche Resultate zu erzielen», erklärt SRF-Tennisexperte Heinz Günthardt. Die Erfolge von Federer und Co. hätten dazu geführt, dass die öffentliche Wahrnehmung verzerrt sei.
Inspiriert von Federer & Co.
Bacsinszky selbst ist sich bewusst, dass der Massstab, an dem sie gemessen wird, nicht ganz fair ist. Stören tut sie sich daran aber nicht. Schliesslich sind es genau ihre Schweizer «Vorgänger», welche ihr als Inspirationsquelle dienen. Welchen Einfluss sie auf ihre Karriere gehabt haben, erklärte sie nach dem Sieg gegen Kristina Mladenovic:
- Federer: «Seine Emotionen berühren mich. Roger hat mich am meisten zum Heulen gebracht. Insgesamt 18 Mal.» (lacht)
- Wawrinka: «Er ist für mich eine immense Inspiration. Ich habe noch nie jemanden getroffen, der so hart arbeitet. Er ist ein unglaubliches Vorbild.»
- Hingis: «Als Kind war es für mich nicht einfach, weil ich immer mit ihr verglichen wurde. Mittlerweile ist sie eine sehr gute Freundin geworden, mit der ich viel erlebt habe. Vor wenigen Tagen hat sie mir eine Nachricht am Garderoben-Spind hinterlassen.»
Federer und Co. seien für sie Motivation, einen weiteren Schritt nach vorne zu machen. Der nächste wäre am Donnerstag das Erreichen eines Grand-Slam-Finals. Das hat ausser Hingis in der Schweiz noch keine Frau geschafft. Die ruhmreiche Schweizer Tennisgeschichte wartet nur darauf, um ein weiteres Kapitel ergänzt zu werden.
Sendebezug: SRF zwei, sportlive, 6.6.17, 14:00 Uhr