Naomi Osaka fällt auf. Rein optisch mit ihrer wilden Haarpracht. Spielerisch ist es die Power. Und menschlich ihr äusserst trockener Humor.
Osaka ist 20 Jahre alt und gilt als eine der grossen Zukunftshoffnungen auf der WTA-Tour. Mit Siegen gegen Angelique Kerber oder Elina Svitolina hat sie ihr Potenzial mehrfach angedeutet. Ende 2016 war Osaka schon einmal die Nummer 40 der Welt.
Ich denke, ich bin hierher gekommen, um zu gewinnen. Hoffentlich gelingt mir das.
Die Rechtshänderin ist in den USA aufgewachsen, spielt aber für Japan. Die fehlenden Sprachkenntnisse hatten zu Beginn ihre Tücken. So liess sich Osaka zwar japanischen Fragen stellen, antwortete aber in Englisch. Das hat sich mittlerweile geändert.
Der neue Coach schwärmt
Das liegt auch am gesteigerten Selbstvertrauen. Am Donnerstag nach ihrem Zweitrundensieg gefragt, wie weit sie in Melbourne kommen könne, antwortete Osaka: «Ich denke, ich bin hierher gekommen, um zu gewinnen. Hoffentlich gelingt mir das.»
Ich bin mir sicher, dass sie Ende des Jahres in den Top 30 stehen wird.
Dass sie beste Voraussetzunge mitbringt, dereinst tatsächlich um grosse Titel mitzuspielen, bestätigt ihr neuer Coach Sascha Bajin . Der Deutsche ist voll des Lobes über seinen Schützling:
- «Ich weiss, wie es sich anfühlt, mit Serena oder Wozniacki zu spielen. Ich versuche ihr beizubringen, dass sie von den Frauen ganz oben nicht weit entfernt ist.»
- «Ich bin mir ziemlich sicher, dass sie Ende des Jahres in den Top 30 stehen wird.»
- «Sie hat unglaublich viel Power. Sobald sie noch mehr Verständnis dafür hat, wie sie diese Power einsetzen soll, haben wir den nächsten Champion.»
Am Samstag kann Osaka ein weiteres Mal beweisen, dass die Aussagen ihres Trainers keine leeren Worthülsen sind. Sie trifft in der 3. Runde auf Lokalmatadorin Ashleigh Barty. Ein Sieg würde einen weiteren Meilenstein in ihrer Karriere bedeuten: Die 4. Runde hat sie bei einem Grand-Slam-Turnier noch nie erreicht.
Sendebezug: SRF zwei, sportlive, 18.1.18, 9 Uhr