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Grand-Slam-Turniere Günthardt: «Bei Federer kommen gewisse Zweifel auf»

Roger Federers Wimbledon-Out in der 2. Runde gegen Sergej Stachowski war für Heinz Günthardt «ein Schock». Im Interview analysiert der SRF-Tennisexperte und Co-Kommentator den Auftritt des Grand-Slam-Rekordsiegers und antwortet auf die Frage, ob Federer seine Karriere bald beenden sollte.

Heinz Günthardt, ein Tag nach Roger Federers Out, gibt es irgendwelche neuen Erkenntnisse?

Günthardt: Das war selbstverständlich ein Schock. Allerdings gibt es solche im Tennis immer wieder. In den letzten Jahren hat es quasi bei jedem Grand-Slam-Turnier einen «Schock» gegeben: zum Beispiel das Erstrunden-Out von Serena Williams gegen Virginie Razzano 2012 in Paris. Nun hat es Roger Federer getroffen, weshalb wir das Ganze ein wenig anders betrachten. Federer ist nicht mehr 25-jährig, deshalb stellt man sich auch die Frage, ob er vielleicht ein wenig langsamer wird.

Vergleicht man Federers Erstrunden-Sieg in 69 Minuten mit dem Auftritt in der 2. Runde, dann sind das zwei komplett verschiedene Paar Schuhe. Wie erklären Sie sich dies?

Stachowski war ein ganz anderer Gegner als Hanescu. Es fiel aber schon in den letzten Wochen auf, dass bei Federer bei längeren Ballwechseln gewisse Zweifel aufkommen und er Bälle verzieht, die er früher nicht verzogen hat - vor allem auch in wichtigen Momenten. Zudem leidet der Return etwas mehr als früher, so verschenkte er gegen Stachowski ein paar wichtige Punkte.

Sie sprechen die Zweifel an. Wird man mit dem Alter von den Nerven her denn nicht etwas ruhiger?

Eher das Gegenteil ist der Fall. Man hat viel Erfahrung und weiss immer noch mehr, was alles schief gehen könnte. Zudem hat man das Gefühl, dass einem die Zeit etwas davon laufen könnte. Federer weiss, dass er nicht mehr 10 Jahre vorne mitspielen kann. Daher ist es gut möglich, dass sich ab und zu ein paar Zweifel mehr einschleichen.

Schauen Sie das komplette Interview im Video und erfahren Sie, was Günthardt Federer noch zutraut und ob er der Meinung ist, dass der erfolgreichste Tennisspieler aller Zeiten zurücktreten sollte oder nicht.

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