Stanislas Wawrinka hat als erster Spieler überhaupt das Kunststück vollbracht, an einem Grand-Slam-Turnier sowohl Novak Djokovic als auch Rafael Nadal zu besiegen. Der Schlüssel zu diesen Exploits ist für SRF-Tennisexperte Heinz Günthardt die letzte Saison, als Wawrinka die Lücke zu den Top-Spielern zu schliessen vermochte.
Aus Niederlagen gelernt
«Die beiden knappen Niederlagen gegen Djokovic bei den Australian Open und den US Open waren zwar bitter, sie gaben Stan aber auch Selbstvertrauen», analysiert Günthardt. Im Gegensatz zu früher begann Wawrinka, auch gegen die Besten konstanter zu spielen. Die guten Leistungen trugen ihm schliesslich die Qualifikation für die World Tour Finals ein, wo er mit dem Einzug in die Halbfinals ebenfalls überzeugte.
Günthardt: «Unterschiede sind sehr klein»
Diese gute Form nahm Wawrinka auch in die neue Saison mit und legte mit dem Turniersieg in Chennai einen perfekten Start hin. Entsprechend gross war die Zuversicht vor den Australian Open. «Der Unterschied zwischen den Allerbesten und ihren Verfolgern ist sehr, sehr klein. Deshalb ist das Selbstvertrauen entscheidend», so Günthardt.
Die Lockerheit von Wawrinka
Durch dieses Selbstvertrauen habe Wawrinka einerseits in den entscheidenden Momenten besser serviert, andererseits habe er auch in kritischen Situationen kühlen Kopf bewahrt. «Viele können gut Tennis spielen. Dies aber auch bei Breakball gegen sich zu können, ist eine ganz andere Sache.»