«Danke für den Fight!» twitterte Roger Federer am Montag-Nachmittag, als Lleyton Hewitt und Jarkko Nieminen im 5. Satz die letzten Kräfte mobilisierten. Auch der Schweizer wusste damals noch nicht, wer das bessere Ende für sich behalten würde. Eines war aber klar: Hewitt würde bis zum letzten Punkt alles geben. So war es schon immer gewesen. So war es auch an diesem Montag.
Kämpfen bis zum Umfallen
Hewitt war nie ein brillanter Spieler gewesen, hatte nicht die Wucht seiner Kollegen. Und doch war «Rusty» einer, dem man unbedingt aus dem Weg gehen wollte. Hewitt kämpft wie ein Terrier um jeden Ball und versteht es wie kein Zweiter, sich mit seinen «Cmons!» selbst anzufeuern.
Hewitt schreckte früher auch nicht davor zurück, Gegenspieler und Schiedsrichter zu provozieren. Nicht zuletzt deshalb wurde er in seiner Heimat Australien lange zwar akzeptiert, von den wenigsten aber geliebt.
Mittlerweile haben die «Aussies» zu schätzen gelernt, was sie an Hewitt haben. Der unbändige Wille und die totale Hingabe zum Sport wird bei einigen möglichen «Erben» - namentlich Nick Kyrgios und Bernard Tomic - oftmals vermisst.
Es war immer klar, dass ich alles geben würde.
Den Vorwurf, nicht hart genug zu arbeiten, musste sich Hewitt nie gefallen lassen. Das war auch gegen Nieminen, der seine Karriere Ende Saison beenden wird, nicht anders. Erst nach 4 Stunden und 5 Sätzen musste sich der mittlerweile 33-Jährige beugen.
«Es war immer klar, dass ich alles geben würde. Alles, was ich im Tank habe. Das habe ich auf jeden Fall getan», sagte Hewitt nach der bitteren Niederlage auf seiner Lieblingsunterlage.
Nach den Australian Open ist Schluss
Die Karriere wird der dreifache Familienvater bis zu den Australian Open im nächsten Jahr fortsetzen. Nach Wimbledon wird Hewitt als aktiver Spieler aber nicht mehr zurückkehren. Die tollen Erinnerungen wird er jedoch behalten. Nicht zuletzt jene von seinem Triumph vor 13 Jahren.
Sendebezug: SRF zwei, sportlive, 29.06.2015, 14:00 Uhr.