Resultate
Plötzlich zückte Angelique Kerber ihr Handy und las vor: «Ich freue mich riesig, lieben Gruss aus Las Vegas». Die 28-Jährige sass in der Medienkonferenz und hatte soeben den Halbfinal gegen Joanna Konta gewonnen.
Die Gratulation kam von Steffi Graf höchstpersönlich, dem Jugend-Idol von Kerber. Mit der Unterstützung der deutschen Tennis-Legende, die mit ihrem Ehemann Andre Agassi seit Jahren in Amerika lebt, fasste Kerber vor dem Final noch mehr Mut: «Der Traum geht weiter. Die Reise ist noch nicht zu Ende. Wenn man in einem Final steht, will man ihn gewinnen.»
Es geht auch um einen alten Rekord
Trotz aller Euphorie ist sich die Final-Debütantin bewusst, dass sie als klare Aussenseiterin gegen die 21-fache Grand-Slam-Siegerin Serena Williams antritt. Der US-Amerikanerin fehlt nur noch ein Titel zum Open-Era-Rekord von Steffi Graf. Dass ausgerechnet eine Landsfrau den 16-jährigen Rekord Grafs «bewahren» könnte, sorgt im Nachbarland für patriotische Gefühle.
Ich werde es ausblenden.
Nimmt man allerdings die bisherigen Leistungen Williams' in Melbourne als Massstab, ist alles andere als ein Sieg der 34-Jährigen schwerlich vorstellbar:
- Sämtliche 6 Finals in «Down Under» konnte Serena Williams bisher gewinnen.
- Die Direktduell-Bilanz lautet 5:1 zugunsten der Nummer 1.
- Williams musste in den letzten zwei Wochen keinen Satz abgeben und deklassierte im Halbfinal die Weltnummer 3 Agnieszka Radwanska mit 6:0 und 6:4.
Nur die dauernde Fragerei zu Grafs Rekordmarke bringt Williams zuweilen etwas aus der Ruhe: «Ich werde es ausblenden. Ich war schon letztes Jahr nur einen Titel davon entfernt und werde auch nach einer allfälligen Niederlage am Samstag nur einen Titel davon entfernt sein», spielte sie die Angelegenheit vor dem Final herunter.
Sendebezug: SRF zwei, laufende Tennis-Berichterstattung