Resultate
Andy Murrays Weiterkommen am Heim-Major wies zwar einen Schönheitsfehler auf. Den Satzverlust gegen Andreas Seppi – den ersten in diesem Turnier und auch den ersten nach zuletzt sechs makellosen Siegen im Direktduell mit dem Südtiroler – konnte der Lokalmatador aber verschmerzen.
Letztlich setzte sich Murray diskussionslos mit 6:2, 6:2, 1:6 und 6:1 durch. Damit ist der Wimbledon-Sieger von 2013 auf Kurs. Heikel war die Partie höchstens noch, als sich der 28-Jährige nach dem verlorenen Umgang an der Schulter hatte behandeln lassen müssen. Doch die Weltnummer 3 steckte auch dies weg.
Brown fehlerhaft, Troicki souverän
Für Dustin Brown dagegen endete in Wimbledon das Hoch. Der Deutsche mit jamaikanischen Wurzeln blieb im Drittrunden-Spiel auf dem Court No. 3 sich selbst treu. Wie schon bei seinem Coup gegen Rafael Nadal suchte der Qualifikant auch gegen Viktor Troicki den Erfolg in der Offensive. Brown rückte bei eigenem Aufschlag sofort ans Netz vor.
Dem Aussenseiter (ATP 102) unterliefen dabei aber zu viele Eigenfehler. 11 Doppelfehler und 27 unerzwungene Fehler standen am Ende zu Buche. Auf der anderen Seite zeigte der an Nummer 22 gesetzte Troicki einen souveräne Leistung. Er setzte sich nach 2:17 Stunden verdient mit 6:4, 7:6 (7:3), 4:6 und 6:3 durch.
Karlovic 39 Jahre nach Pilic...
Auch Jo-Wilfried Tsonga konnte seine Leistung, die er als Halbfinalist bei Roland Garros gezeigt hatte, nicht bestätigen. So musste er im All England Club bereits in der 3. Runde die Segel streichen. Die französische Weltnummer 12 unterlag nach hartem Kampf Ivo Karlovic (ATP 25) mit 6:7 (3:7), 6:4, 6:7 (2:7), 6:7 (9:11).
Der Kroate machte sich mit seinen 36 Jahren und 134 Tagen zum ältesten Wimbledon-Achtelfinalisten seit Niki Pilic im Jahr 1976. Der 2,11-m-Hüne schlug in der Partie 41 Asse und fordert nun im Achtelfinal Andy Murray.
...aber mit Schönheitsfehler
In sämtlichen 3 Tiebreaks hatte sich Tsonga zunächst einen Vorteil erspielt. In der letzten Kurzentscheidung wehrte Karlovic den 2:2-Satzausgleich mit einer Aktion ab, die noch zu reden gab: Der Kroate schlug den Ball bei einem Volley zweimal rasch hintereinander, um ihn über die Netzkante zu bugsieren.
Karlovic stritt die Doppelberührung nicht ab, sagte aber, sie sei «in einer Bewegung» geschehen. «Das ist erlaubt.» Er habe den Ball nicht absichtlich so geschlagen. Tsonga sagte, die Entscheidung liege beim Schiedsrichter. «Ich schaute ihn an. Er sagte nein. Ich sagte mir: Ok, nächster Punkt.»
Sendebezug: SRF zwei, sportlive, 04.07.15 14:00 Uhr